Suchmaschinen-Marketing:
4 Online-Strategien zur Fußball-EM
Spätestens mit dem Anpfiff zur Fußball-EM am 10. Juni beherrscht Fußball die öffentliche Wahrnehmung - und das Netz. Wie Sie sich die Sportbegeisterung für Ihr Suchmaschinen-Marketing zunutze machen, erklärt Intelliad-Chef Frank Rauchfuß.
Spätestens mit dem Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft am 10. Juni beherrscht Fußball die öffentliche Wahrnehmung - und nimmt auch im Netz viel Raum ein. Wie Sie sich die Sportbegeisterung für ihr Suchmaschinen-Marketing zunutze machen, erklärt Intelliad-Chef Frank Rauchfuß*.
Die vier besten Strategien im Suchmaschinenmarketing zur Fußball-Europameisterschaft
König Fußball regiert Deutschland wieder: Bundesliga und Champions League gehen ins Finale und die anstehende UEFA-Europameisterschaft in Frankreich wirft für Werbungtreibende bereits ihre Schatten voraus. Nicht mehr lange, dann buhlen Kampagnen von offiziellen EM-Sponsoren und anderen Marken im Einzelhandel, im Fernsehen und im Internet um die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Das Ziel ist dabei klar: die Begeisterung für den Fußball auf die eigene Marke übertragen und dadurch den Absatz steigern.
In der Fernsehwerbung benötigt man dafür oft große Budgets: Bis zu 320.400 Euro müssen für einen 30-Sekunden-Spot bei der EM bezahlt werden. Auch im Suchmaschinenmarketing (SEA) gibt es viel Potenzial, von der EM zu profitieren, aber das deutlich kostengünstiger.
Denn SEA ist häufig der erste Kontaktpunkt zu neuen Nutzern und gleichzeitig der letzte vor der endgültigen Kaufentscheidung.
Deswegen gehört es zum Standard, spezielle Keywords zu verwenden und Kampagnen für die EM-Promotion zu starten.
Doch Sie können während der EM noch viel mehr tun, um Ihre Performance zu steigern – selbst wenn Sie keine besonderen Maßnahmen oder gar Produkte rund um die EM geplant haben. Hier die vier besten Taktiken, um sich auf dem Marketing-Spielfeld zu bewähren:
1. Kampagnen überwachen, Bietstrategien anpassen
Das Surfverhalten der Deutschen wird sich speziell während der EM deutlich verändern. Unter anderem ist damit zu rechnen, dass einerseits während der Partien weniger online geshoppt wird und andererseits wegen des Public Viewing vor den Spielen mehr User am Smartphone suchen als sonst.
Beobachten Sie genau, welche Auswirkungen die EM auf das Kaufverhalten speziell Ihrer Kundensegmente hat und reagieren Sie darauf: Passen Sie beispielsweise über einen sogenannten Mobile-Bid-Modifier die Gebotshöhe für Smartphones an und reagieren Sie auf die verschobenen Peaks im Traffic. Dazu wird mit dem Intraday-Bidding – der mehrmaligen Optimierung eines Gebotes im Tagesverlauf – der Tag in mehrere Zeitschienen eingeteilt und die Gebotshöhe entsprechend des tatsächlichen Kaufinteresses gestaltet.
Auch das Wetter wird bei der EM eine große Rolle spielen. Schließlich hat es Auswirkungen darauf, wie viele Menschen zum Public Viewing unter freiem Himmel gehen oder bei schlechtem Wetter doch lieber zu Hause schauen (und sich dafür vielleicht noch kurzfristig einen neuen Smart TV kaufen). Über das sogenannte Wetter-Triggering können Sie flexibel darauf reagieren, wie sich die Wetterlage in Deutschland entwickelt und ob Sie daraufhin für bestimmte Produkte (wie Fernseher oder Grills) Ihre Gebote eher senken oder erhöhen.
2. Geschehnisse aktiv verfolgen und in eigenen Kampagnen aufgreifen
Jede EM schreibt ihre eigenen Geschichten und bringt neue Helden hervor. Findige Marketer können daraus direkt Profit schlagen, indem sie die Entwicklung auf dem Rasen verfolgen und die entstehenden Bedürfnisse der Konsumenten erkennen. Das einfachste Beispiel: Erreicht Deutschland das Finale, werden viele Fußballfans noch kurzfristig nach Paris reisen wollen. Reiseanbieter sollten also entsprechende Kampagnen vorbereiten und zur richtigen Zeit hochfahren.
Aber auch Trends und Internet-Memes rund um Spieler und Mannschaften bieten Absatzchancen – z.B. für Druckereien, die kurzfristig passende T-Shirt-Motive anbieten können. Doch Vorsicht: Erweitern Sie Ihre Kampagnen nicht unüberlegt um generische Keywords mit hohem Traffic ("EM Finale")! Sonst bezahlen Sie viel Geld für Klicks, hinter denen kein konkretes Kaufinteresse steckt. Wenn Sie ein Reiseanbieter sind, bieten Sie lieber auf "günstig nach Paris", "Hotel Paris" und verwandte Keywords.
3. Nur mitspielen, wenn man eine realistische Chance hat
Eine Fußball-Europameisterschaft ist hart umkämpft – auch und gerade als Umfeld für Werbung. Nicht jedes Unternehmen kann hier mit den großen Budgets einiger Wettbewerber mithalten. Außerdem wird nicht jede Kampagne mit EM-Bezug automatisch ein Erfolg. Im Gegenteil: Viele Maßnahmen zur EM sind eher ineffizient, denn viele Konsumenten übersättigt das Dauerfeuer rund um das Fußball-Highlight sehr schnell. Häufig gibt es auch keinen relevanten Bezug zwischen der EM und einem Produkt. Auch zielen zu viele Werbemaßnahmen auf User ohne konkrete Kaufabsicht. Wer also keine sinnvollen Specials anbieten und keinen Mehrwert für User im EM-Kontext herstellen kann, hält sich besser raus. Dabeisein ist nicht alles!
4. Kontern und Kampagnen der Konkurrenz für sich nutzen
Die Impulswirkung von TV-Spots ist unbestritten, nur eben nicht für jedes Unternehmen finanzierbar – vor allem im EM-Umfeld. Sie können aber gezielt kontern und die Fernsehwerbung von Mitbewerbern zur Absatzsteigerung nutzen: Über das sogenannte TV-Triggering werden alle Fernsehspots in Echtzeit getrackt. Schalten vorher von Ihnen definierte Mitbewerber TV-Spots, können Sie unmittelbar den Werbedruck für SEA-Anzeigen und Display-Placements hochfahren, um User mit konkretem Kaufinteresse auf Ihre eigene Webseite zu lenken. Generiert also beispielsweise ein Mitbewerber per TV-Spot Kaufinteresse für Ultra-HD-Fernseher, erhöhen Sie sofort für kurze Zeit die Gebote für Ihre entsprechenden Produktangebote im Netz. So können Sie Ihre Sichtbarkeit verbessern und Traffic von der Konkurrenz abgreifen – oder auch Ihre eigenen TV-Kampagnen gezielt ins Web verlängern,
indem Sie die Kanäle TV und Online synchronisieren.
Was all diese Taktiken gemeinsam haben: Sie brauchen ein schnelles Umschaltspiel!
Marketing entsteht nämlich nicht ausschließlich an der Taktiktafel in der Kabine, sondern reagiert auch schnell auf Spielzüge der Konkurrenz. Zusätzlich muss man seine (potenziellen) Kunden und ihre konkreten Bedürfnisse verstehen lernen. Dann, und nur dann, kann man seine Kampagnen und sein Produktportfolio optimal darauf ausrichten und zur passenden Zeit auf dem richtigen Kanal mit dem optimalen Angebot präsent sein.
Die Grundlage dafür ist eine Tracking-Infrastruktur, welche die Realität Ihres Marketingansatzes möglichst umfassend und kanalübergreifend abdeckt – und Ihnen die Möglichkeit bietet, die richtigen Schlüsse zu ziehen. So sind Sie nicht nur im Arbeitsalltag gut informiert, sondern können auch gezielt Großereignisse wie die Fußball-EM oder die Olympischen Sommerspiele in Rio für sich nutzen.
*Frank Rauchfuß hat auf seinen Karrierestationen schon reichlich Digital-Expertise gesammelt. Derzeit ist er CEO des Technologieunternehmens Intelliad Media, das inzwischen Teil von Deutsche Post DHL ist. Es bietet Agenturen und Werbekunden eine Performance Marketing Plattform, mit der Advertiser ihre Online- und Offline-Kampagnen ganzheitlich messen, verstehen und optimieren können. Zuvor war Rauchfuß als Leiter der Bereiche Online Vertrieb, Online Marketing und Digitale Transformation bei Telefónica beschäftigt.