4. Straßenfeger

Super Bowl XLIX sahen vor einem Jahr historische 114,5 Millionen Menschen. Somit kam NBC auf 71 Prozent Marktanteil und auf 47,5 Prozent über alle TV-Haushalte gerechnet. Am Ende sahen sogar 120,8 Millionen zu, wie die New England Patriots die Seattle Seahawks schlugen.

5. Quotenträchtige Halbzeitshow

Der wahre Zuschauerrekord geht an Lenny Kravitz, Missy Elliot und Katy Perry. Deren Halbzeitshow vergangenes Jahr verfolgten 118,5 Millionen Amerikaner – 73 Prozent Marktanteil. Damit stellten sie den Rekord von Bruno Mars und den Red Hot Chili Peppers 2014 ein.Die Nationalhymne vor dem Spiel wird 2016 übrigens Lady Gaga zum Besten geben.

6. TV-Reichweiten

Football, Football und wieder Football: Nichts erreicht im US-amerikanischen Medienmarkt mehr Menschen als die Spiele, in denen Muskelpakete ein Ei über das Spielfeld tragen oder werfen. Allenfalls zwei Wahlkampfsendungen der Republikaner mit vielen verbalen Touchdowns, Tackles und harten Hits konnten ansatzweise mithalten. Auf Rang 24 und 25: "The Big Bang Theory" und "Naviy CIS".

Unter den 15 reichweitenstärksten Formaten von Juli bis November 2015 in den USA ist 13-mal Football. Unter den besten 25 21-mal.

7. Die beste Superbowl-Werbestrategie aller Zeiten

Beim Super Bowl vor einem Jahr gelang Volvo exzellent der Diebstahl der Aufmerksamkeit. Der Autobauer forderte die Zuschauer per Online- und Twitter-Kampagne dazu auf, bei jedem Auto-Spot während des Spiels einen Tweet unter #volvocontest abzusetzen - und jemanden zu nennen, der es verdient, einen Volvo zu gewinnen. Das Ergebnis: bis zu 2000 Tweets pro Sekunde, 55.000 in Summe, mehr als 80 unmittelbare Artikel in der Presse und ein Grand-Prix-Löwen in Cannes für die Agentur Grey.  

8. Tickets für ein sattes Monatsgehalt

Ganz oben im Eck des neuen Levi’s Stadions südlich von San Francisco gibt‘s derzeit noch Karten auf Stubhub.com für 4.100 Dollar. Die teuren Tickets an weiter unten an der Mittellinie verkaufen Fans oder Händler für schlappe 21.000 Dollar.

Quelle: Stubhub.com

9. Umsatz-Rekorde trotz Verknappung

Die NFL steht global klar auf Platz 1 der umsatzstärksten Sportligen. Und das trotz der Tatsache, dass die 32 Teams pro Saison das Ei nur jeweils 16-mal regulär während der Saison und in vier Finalrunden über das Feld tragen oder werfen. Die Football-Klubs kamen 2014 trotzdem auf umgerechnet 10,2 Milliarden Euro Gesamtumsatz. Gegenüber den 5,5 Milliarden Euro aus dem Jahr 2004 ein Plus von knapp 50 Prozent. Zum Vergleich, die Bundesliga hat 2015 in einem weiteren Rekordjahr gerade mal 2,45 Milliarden Euro umgesetzt. Die englische Premier League erzielte in der Spielzeit 2013/2014 4,3 Milliarden Euro.

10. Totales Verkehrschaos

Wer in San Francisco schon einmal ein Großereignis erlebt hat, weiß: Auf den Straßen geht nichts mehr. Mit dem Auto dauert eine Fünfminutenstrecke gefühlte zwei Stunden. Der öffentliche Nahverkehr, der in der Stadt fast nur aus Bussen besteht, bricht genauso zusammen. Ganz zu schweigen von der notorisch überlasteten San-Francisco-Stanford-Facebook-Google-Apple-Levi’s-Stadion-Autobahn, auf der Fans auf schlappen 60 Kilometer vermutlich um drei Stunden lang dahinkriechen werden. Aber wirklich schlimm wird es am Sonntag rund um "Super Bowl City" in San Francisco. Autor Alex Mak  prognostiziert das Chaos so:

. Autor Alex Mak von brokeassstuart.com zum zu erwartenden Verkehrschaos in San Francisco am 7. Februar.

Im Kontakter, Ausgabe 49/2015, ging es um den Rechtepoker rund um die NFL. Da werden 600 Millionen Dollar pro Saison aktuell für die Rechte an den Donnerstagsspielen erwartet - für acht(!) Partien pro Saison. Spekuliert wird auch, ob Apple, Google, Facebook, Amazon und vielleicht auch Netflix einsteigen würden. Warum die Football-Rechte so viel wert sind? Ohne Football würden die Sender fast die Hälfte ihrer Zuschauer verlieren (siehe Tabelle weiter oben). 

Lesen Sie mehr zum Super Bowl im Kontakter, Ausgabe 49/2015, auf S. 30.


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.