Crossmedia Datenpuzzle:
Was man über EM-Fans wissen sollte
Die Fußball-EM begeistert mehr Frauen als die Bundesliga, EM-Fans trinken gerne Bier von Nicht-Sponsoren und Jerome Boateng ist der beliebteste Spieler - interessante Insights zur Fußball-EM, zusammen getragen von Crossmedia Datenpuzzle.
Was für ein Spiel! Fans der deutschen National-Elf haben nach dem Elfmeter-Drama gegen Italien noch immer Herzrhythmusstörungen. Erst mit dem 18. Schuss erlöst Jonas Hector die Nation und schießt Deutschland ins Halbfinale. Vor dem nächsten K.O.-Kracher gegen den EURO-Gastgeber schaut das Crossmedia Datenpuzzle* nach Frankreich und bringt die wichtigsten Insights zum Sport-Event des Jahres und seinen Fans.
Dass die Fanmeilen weniger voll sind als in der Vergangenheit liegt nicht an fehlender Begeisterung für die EM: Sage und schreibe 67 Prozent aller Deutschen interessieren sich für den Wettstreit in Frankreich. Ein Blick auf den EM-Fan zeigt, dass dieser mit dem klassischen Fußball-Fan erstaunlich wenig gemein hat. Zieht die Fußball-Bundesliga vor allem Männer älteren Semesters an, sind EM-Fans gut zur Hälfte weiblich (46%) und mehrheitlich unter 50 Jahre alt (53%).
Geringer Stressfaktor
Während die Sportschau am Samstagabend mitunter den Hausfrieden gefährdet, so hat der Fußball-EM-Fan mit wenig Stress in den eigenen vier Wänden zu rechnen. Nur 7 Prozent der EM-Muffel geben an, die Fernbedienung in Beschlag nehmen zu wollen, um dem Event zu entfliehen. Die meisten gehen der offenen Konfrontation aus dem Weg, indem sie einfach schlafen gehen (17%) oder in den Urlaub fahren (12%) – 6% gehen gar so weit, sich vor fußballbegeisterten Freunden zu verstecken. Letzteres könnte sich vor allem beim Zusammenleben mit denjenigen anbieten, die zur EM eine Grill-Party schmeißen möchten (25%). Mitunter räumen die EM-Fans aber auch von selbst das heimische Sofa: 37 Prozent geben an, Spiele bei Freunden zu schauen, 23 Prozent verfolgen das Gekicke in Bars, Kneipen & Gaststätten und 21 Prozent fiebern beim Public Viewing mit.
Erwartungsgemäß wünschen die Deutschen dem eigenen Land den Gewinn der Europameisterschaft am meisten, gefolgt von Gastgeber Frankreich (14%), Geheimfavorit Portugal und dem Überraschungsteam aus Wales (je 6%). Neben dem obligatorischen Trikot, drückt gut jeder Sechste seine Unterstützung per Flagge aus, 9 Prozent über eine Gesichtsbemalung und 6% schmücken gar die eigene Wohnung mit Fanartikeln. Der kommerzielle Aspekt der EM schlägt sich auch im Bierkonsum nieder: Mehr als jeder Dritte genießt ein kühles Blondes zu den Spielen. Erstaunlicherweise weisen EM-Fans ein verstärktes Verlangen nach Franziskaner und Paulaner auf, während Bitburger als offizieller Partner der deutschen Nationalmannschaft von ihnen nur durchschnittlich konsumiert wird.
Lieblingsnachbar Boateng
Eine Neigung zu Bayern zeigt sich nicht nur beim Bier: Der FC Bayern München ist die Lieblingsmannschaft der EM-Fans (19%) – und noch populärer als in der Gesamtbevölkerung (14%). Kaum verwunderlich, dass die meistgemochten Nationalspieler ebenfalls dem Deutschen Meister angehören. Dass Manuel Neuer (15%) und der Neu-Münchner Mats Hummels (12%) im Ranking die Plätze 2 und 3 belegen ist nicht weiter verwunderlich, der Platz 1 wird jedoch manchen überraschen: Jerome Boateng (21%) ist mit Abstand der derzeit beliebteste Nationalspieler. Die EM-Fans beziehen rund um die „Nachbar-Diskussion“ also eindeutig Position.
Im Halbfinale gegen Frankreich erwartet die Deutschen nun ein Hexenkessel. Die Fan-Gesänge der Franzosen dürften sich nur unterbinden lassen, wenn es einige der 1,3 Mio. deutschen Vuvuzela-Stimmungsmacher ins Stadion schaffen – wenn nicht, möge uns Will Grigg beistehen.
*Mit dem Crossmedia Datenpuzzle bietet die Düsseldorfer Mediaagentur Crossmedia auf W&V Online regelmäßig eine Kurzanalyse zu Themen des aktuellen Zeitgeschehens. Grundlage jedes "Datenpuzzles" sind bevölkerungsrepräsentative Daten aus "YouGov Profiles", einem Marktforschungsprodukt zur Analyse und Segmentierung von Marken und Zielgruppen. Die Daten werden dabei in Beziehung zueinander gesetzt.