Das Programmvolumen im Vergleich zu den Olympischen Spielen 2012 in London (etwa 260 Stunden) erhöht sich bei beiden Sendern. Die Teamgröße bleibt gleich, aber ARD und ZDF teilen sich ein Panoramastudio im Olympia-Park und nutzen Produktion und Technik gemeinsam, hinzu kommt die Zusammenarbeit bei der Kommentierung der Online-Livestreams: Dort sind an ARD-Olympia-Tagen die ZDF-Reporter im Einsatz und umgekehrt. Für die ARD-Sender kommt noch der Hörfunk dazu, wegen der Zeitverschiebung ein wichtiges zusätzliches Informationsmedium für viele Olympia-Fans. Das ARD-Radioteam in Rio ist täglich 24 Stunden im Einsatz.

Das ZDF startet am 4. August am Hauptabend mit einem Olympia-Countdown und der Dokumentation "Der brasilianische Patient – Olympialand in der Krise", ab 22 Uhr folgt live das erste Olympia-Spiel der deutschen Fußballer gegen Mexiko, Olympiasieger von 2012. Das Fußball-Finale der Männer im Maracanã-Stadion wird im Ersten übertragen. Die Eröffnungsfeier ist am 5. August in der ARD zu sehen, die Schlussfeier am 21. August im ZDF.

Aus Rio de Janeiro werden ARD und ZDF also ein Rekord-Programm senden - doch es könnten die letzten Olympischen Spiele für sehr lange Zeit sein. Noch immer besitzen die beiden großen TV-Sender keinerlei Rechte für die Spiele von 2018 bis 2024. die seit Monaten laufenden Verhandlungen mit dem US-Unternehmen Discovery haben bisher zu keiner Lösung geführt. "Im Augenblick sind wir noch sehr weit voneinander entfernt", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der DPA.

Um nach Rio zumindest in kleineren Umfang berichten zu können, müssen die öffentlich-rechtlichen Sender bei dem US-Unternehmen sogenannte Sub-Lizenzen kaufen. Denn das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die europäischen TV-Rechte für die Spielen von 2018 bis 2024 im Juni vergangenen Jahres überraschend an Discovery vergeben. Dieser vier Spiele umfassende Kontrakt gilt auch für den deutschen Markt, wo bisher immer ARD und ZDF übertragen haben. Discovery hat für das exklusive Rechtepaket 1,3 Milliarden Euro an das IOC bezahlt. Die Verhandlungen scheinen schwierig. "Wir hoffen, irgendwann zu einer Lösung zu kommen, die für beide Seiten erträglich ist", sagte Balkausky. "Geld spielt sicher auch eine Rolle." (W&V/mit dpa)


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.