Shoppingstudie:
Deutsche stöbern lieber beim Onlineshopping
Im Netz wird zwar lieber gestöbert, im Laden aber dann spontan gekauft, zeigt eine neue Studie. Dabei nimmt die Loyalität gegenüber Marken eher ab - vor allem, wenn es um Offline-Käufe geht.
Wie shoppen die Deutschen am liebsten? Eine aktuelle Studie von Bazaarvoice, einem Anbieter von Produkt-Review- und User-Generated-Content-Lösungen, belegt, dass deutsche Verbraucher lieber im Netz als im Geschäft nach Produkten stöbern. Zwei Drittel der Befragten geben an, dass sie online auch häufiger auf neue Dinge stoßen als offline.
Bequemlichkeit und größere Auswahl überzeugen beim Online-Shopping
Die größten Treiber für Online Shopping sind Bequemlichkeit (55 Prozent) und größere Auswahl (46 Prozent). Hinzu kommt noch die Möglichkeit, weitere Informationen zu Produkten und Bewertungen zu recherchieren. Fast drei Viertel der Deutschen (74 Prozent) sehen sich Bewertungen und Rezensionen anderer Käufer an, wenn sie ein neues Produkt entdeckt haben. 64 Prozent von ihnen halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie den Rezensionen anderer Kunden vertrauen, um die Qualität eines unbekannten Produkts einzuschätzen.
Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten nutzt auf der Suche nach Produkten im Netz am liebsten das Mobiltelefon. Auf dem zweiten Platz folgen Computer (Laptop und Desktop) mit 42 Prozent und Tablets rangieren an dritter Stelle mit 10 Prozent. Was die Kaufabschlüsse angeht, weisen Computer mit 45 Prozent einen leichten Vorsprung gegenüber den Smartphones auf (44 Prozent).
Spontankäufe finden öfter im Laden statt
Interessant: Die Deutschen scheinen eher im Laden zu Spontankäufen zu neigen (58 Prozent), als zu spontanem Online-Shopping (31 Prozent). Als wichtigsten Grund für den Einkauf vor Ort geben die Befragten die Möglichkeit an, ein Produkt direkt zu sehen und zu fühlen (54 Prozent). Außerdem überzeugt sie, dass die Waren direkt mitgenommen werden kann (40 Prozent). Ebenfalls 40 Prozent schätzen zudem die Beratung bei der Auswahl eines Produkts.
Die Umfrage zeigt zudem, dass die Loyalität zu Marken schwindet: Beim Offline-Kauf würden 59 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Artikel einer unbekannten Marke kaufen, während nur 21 Prozent dies ausschließen. Beim Online-Shopping würden fast die Hälfte (48 Prozent) ebenfalls unbekannte Marken kaufen, während 28 Prozent dies ausschließen. Bedenken bezüglich der Qualität ist in beiden Fällen der wichtigste Grund, der Käufer vor unbekannten Marken zurückschrecken lässt.
"Konsumenten werden offener für unbekannte Brands"
"Das letzte Jahr war für den Einzelhandel eine enorme Zäsur und hat auch viele Verbraucher auf neue Wege geführt. Brands und Einzelhändler haben ihren Online-Auftritt verbessert, um die Nutzererfahrung so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten. Was sie allerdings nicht in den digitalen Raum transferieren können, ist die physische Interaktion der Kunden mit einem Produkt", sagt Ed Hill, SVP, EMEA. "Wir sehen auch, dass Konsumenten offener für unbekannte Brands werden. Das bedeutet einerseits, große Namen können sich nicht mehr allein auf ihre Reputation verlassen. Andererseits bedeutet das aber auch eine Change für Newcomer, mit einem guten Markenauftritt und überzeugendem Content Kunden für sich zu gewinnen."
Die Umfrage wurde in Australien, Kanada, dem Vereinigten Königreich, den USA und Deutschland unter insgesamt mehr als 9.000 Verbrauchern (1.500 in Deutschland) durchgeführt.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Internet World. Autorin: Alessa Kästner.