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Mit diesen Benefits lockt Moccamedia nach Trier
Trier ist nicht der Nabel der Welt, räumt Moccamedia-Chef Patrick Becker ein. Deswegen hat sich die Media-Agentur einiges für die Mitarbeiter einfallen lassen - bis hin zum Mocca-Shuttle für den Nachwuchs.
Ortstermin in Trier, bekannt als älteste, noch von den Römern gegründete Stadt der Republik. Auch der Weinanbau hat hier, im malerischen Tal der Mosel, eine große Tradition. Aber sonst? Nun, mittlerweile ist Trier auch aus Mediasicht durchaus interessant: Schließlich sitzt hier mit Moccamedia eine der innovativsten und spannendsten Mediaagenturen Deutschlands.
Das inhabergeführte Unternehmen legt nicht nur seit Jahren ein enormes Wachstum hin – über 460 Millionen Euro Umsatz bedeutet Platz 16 im Recma-Ranking. Auf ihrem Weg nach oben hat die derzeit viertgrößte unabhängige Mediaagentur auch so manchen Konkurrenten das Fürchten gelehrt. Denn die "Moccas", wie sie sich selbst nennen, sind wahre Meister der regionalen, abverkaufsorientierten Mediaplanung. Vor allem im Handelsmarketing haben die Trierer eine Kompetenz entwickelt, die ihresgleichen sucht. In dieser Disziplin können ihnen auch die großen Netzwerk-Agenturen nicht das Wasser reichen.
Zwar war gerade das Handelsmarketing noch nie besonders sexy, sondern schon immer eher das, wonach es klingt: Eckfeld-Anzeige im Regionalblatt, Funkspot im Lokalsender, nach dem x-ten Tag der offenen Tür. Viel Klein-Klein, das in Orten wie Neustrelitz, Hameln oder Deggendorf stattfindet. Die hippe Werbewelt sieht anders aus. New York, Hamburg, selbst Düsseldorf scheinen nicht nur geografisch weit weg zu sein.
Dennoch ist die Nische, die Moccamedia sich hier erschlossen hat, äußerst lukrativ. Und da ist noch reichlich Luft nach oben. Denn anstatt den Netzwerkagenturen Budget wegzunehmen, schöpft Moccamedia neue Werbegelder – indem sie die Werbekostenzuschüsse, die jeder Händler ohnehin von der Konzernmutter für eigene Werbeauftritte vor Ort bekommt, in konzertierte Kampagnen bündelt. "Wir erzeugen eigenes Budget für Medien, für Maßnahmen, die es sonst nie gegeben hätte", erklärt Cornelia Lamberty, Inhaberin und Vorstandsvorsitzende von Moccamedia. Kein Wunder also, dass der Wettbewerb schon versucht hat, hier Fuß zu fassen – wenn auch vergeblich. "Man muss dieses Geschäft, das mit unheimlich viel Arbeit und Detailverliebtheit verbunden ist, schon mögen, da gibt es nichts zu beschönigen", betont Lamberty. "Das hat nicht jede Agentur automatisch in ihrer DNA."
Rund 90 Kunden bedient Moccamedia heute mit ihrem speziellen Know-how. Neben dem Auto-Sektor nutzen Vertreter unterschiedlichster Branchen wie Energie (EWE), Food (Alnatura) und Fashion (Via Outlets) die Kompetenzen. Mittlerweile ist die Agentur an vier nationalen und zwei internationalen Standorten vertreten. Insgesamt zählt die Gruppe über 200 Mitarbeiter, sodass die erst 2013 bezogene Zentrale in der denkmalgeschützten historischen Weinbaudomäne, die zuvor aufwendig renoviert worden war, schon wieder aus allen Nähten platzt.
Nachwuchsorgen hat Moccamedia keine, nicht zuletzt weil zwei Hochschulen vor der Haustür liegen, an denen Marketing gelehrt wird – entsprechend jung ist die Mitarbeiterstruktur. "Unsere Mitarbeiter sollen sich bei uns wohl fühlen", sagt Patrick Becker, der schon als Student bei Moccamedia gearbeitet hat und vor sechs Jahren als Mitvorstand nach Trier zurückgekehrt ist. "Die Challenge heute ist eher, die guten Leute zu halten", so Becker weiter.
So sorgen flache Hierarchien in der Zusammenarbeit und eine Open-Door-Policy für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Über eine eigene Academy werden regelmäßig Fortbildungen angeboten. Und Treue wird besonders belohnt: Alle fünf Jahre hat jeder Mitarbeiter Anrecht auf ein Sabbatical in Form von vier zusätzlichen Wochen bezahlten Urlaub. Wer zehn Jahre bleibt, bekommt eine Mocca-Aktie geschenkt und wird so zum Mitinhaber. Und für den reibungslosen Wiedereinstieg junger Mütter hat Lamberty schon vor Jahren durch eine Kooperation mit zwei Kitas sowie einem speziellen Mocca-Shuttle gesorgt, der die Kids in der Früh abholt und abends wieder bringt.
Das ist auch nötig, denn der Arbeitstag ist mit einer Kernarbeitszeit von 9 bis 18 Uhr ziemlich lang. Und es kommt schon vor, dass abends länger gesessen oder am Wochenende geklotzt werden muss, wenn es brennt. Immerhin werden Überstunden bezahlt oder in Freizeit ausgeglichen. "Wir verlangen schon was von unseren Mitarbeitern", sagt Becker, "entsprechend viel müssen wir auch bieten. Schließlich ist Trier nicht der Nabel der Welt."
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