Regionales Marketing für den Mittelstand:
5 Tipps, wie Sie Ihren Standort zum Vorteil machen
Starke Marken gibt es auch in der Provinz, mehr noch: Unternehmen können aus der Regionalität Kapital schlagen. W&V zeigt, wie das gelingt.
Sie sind über die gesamte Republik verteilt: die deutschen Mittelständler, darunter viele so genannte "heimliche Weltmarktführer". Eine echte Erfolgsgeschichte. Es gibt nur ein Problem: Die Unternehmen sind oftmals in Regionen angesiedelt, die in den Augen potenzieller Fachkräfte als Lebensumfeld wenig Anziehungskraft ausüben.
Die Lösung: Die Unternehmen müssen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld aktiv werden, sich in der Region engagieren und die spezifischen Stärken des Unternehmens an die unterschiedlichen Zielgruppen vermitteln. Doch wie packen Mittelständler die Sache am besten an?
Besonders gut gelingt dies Hand in Hand mit dem jeweiligen Standortmarketing. Denn diese Organisationen zielen ja genau darauf ab, einen Standort oder eine Region attraktiver zu machen – und was ist für qualifizierte Zielgruppen anziehender als eine regionale Community aus erfolgreichen mittelständischen Unternehmen? Klar, ein Unternehmen aus Berlin, München oder Hamburg hat weniger Probleme, Talenten und potenziellen Neukunden die Vorteile seines Firmenstandortes zu vermitteln als ein Mittelständler aus eher ländlich geprägten Regionen wie Oberfranken, dem Saarland oder dem Hochsauerland.
Sebastian Klein und Tomas Jerković sind Forschungsdirektoren bei der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung in Heidelberg und haben bereits zahlreiche Forschungsprojekte zum Thema Regionalmarketing durchgeführt. Exklusiv für W&V geben die beiden Regionalexperten folgende Praxistipps, mit denen mittelständische Unternehmen für ihren Standort werben und Fachkräfte in ihre Region locken können:
1. Analysieren Sie die Bedürfnisse der Fachkräftezielgruppen, die Sie für Ihr Unternehmen gewinnen wollen: Was erwarten potenzielle Fachkräfte und ihre Familien vom neuen Umfeld in Ihrer Region?
2. Betonen Sie Aspekte wie die gute infrastrukturelle Anbindung Ihres Standortes. Kommunizieren Sie dabei Hardfacts wie eine nahe Autobahnanbindung oder schnelles Internet in der Region.
3. Setzen Sie auch auf Softfacts: Beweisen Sie durch Aktivitäten wie etwa Kultursponsoring bei regionalen Veranstaltungen, dass Sie die Erwartungen anspruchsvoller Menschen kennen (und ihnen auf diese Weise möglicherweise den Zuzug an Ihren Standort erleichtern).
4. Bleiben Sie glaubwürdig: Sie können Ihren Standort nicht wie ein urbanes Umfeld darstellen, wenn Ihr Unternehmen tatsächlich in einer ländlich geprägten, ruhigen Region angesiedelt ist. Kehren Sie die spezifischen Vorteile Ihres Standortes hervor – aber versuchen Sie nicht, mehr zu versprechen, als die Region letztlich leisten kann.
5. Rekrutieren Sie im Sinne von Diversity nicht nur Mitarbeiter aus der eigenen Region. Positionieren Sie sich durchaus als regional verwurzelte Firma mit Tradition, betonen Sie dabei aber, dass Sie von ihrer Struktur her gar nicht traditionell-patriarchalisch, sondern ein modernes Unternehmen sind.
Mehr zum Thema Regionales Marketing für den Mittelstand lesen Sie in der neuen W&V-Serie – Start der Reihe ist in Ausgabe 42/2018. Im ersten Artikel erfahren Sie, welcher Spirit von der Region für Mittelständler ausgehen kann. Lassen Sie sich inspirieren von den zahlreichen Beispielen und den erfolgreichen Aktivitäten der mittelständischen Unternehmen! Sichern Sie sich jetzt das attraktive Angebot im Serien-Paket ...