Funke startet Kompakt-Ausgabe der "Berliner Morgenpost"
Die Mediengruppe Funke bringt eine zusätzliche Tabloid-Ausgabe ihrer Tageszeitung "Berliner Morgenpost" auf den Markt. Die Kompakt-Variante erscheint erstmals am 31. Oktober und soll fortan wochentags montags bis freitags an die Kioske der Hauptstadt kommen.
Die Mediengruppe Funke bringt eine zusätzliche Tabloid-Ausgabe ihrer Tageszeitung "Berliner Morgenpost" auf den Markt. Die Kompakt-Variante erscheint erstmals am 31. Oktober und soll fortan wochentags montags bis freitags an die Kioske der Hauptstadt kommen.
Mit der kompakten "Morgenpost" zielt Funke auf junge Leser und Pendler. Das neue Blatt ist eine eigens produzierte, zweite Ausgabe und keine optisch verkleinerte Version der großen Zeitung. Themen, Artikel und Layout werden eigens angepasst. "Die Kompakt-Ausgabe hat doppelt so viele Seiten wie die nordische Ausgabe und enthält damit auch alle Inhalte, vielleicht sogar ab und zu ein paar Informationen mehr", verspricht Chefredakteur Carsten Erdmann.
Der Verlag hofft, mit der zusätzlichen Kompakt-Zeitung neue Leser zu gewinnen und den Auflagenrückgang zu stoppen. "Wir haben über Jahre in mehreren Marktforschungen gesehen, dass sich viele Leser in Berlin, ein kompaktes Format eines Abotitels wünsche", sagt Erdmann – "darunter auch ein Teil unserer Stammleser".
Mit der Zusatz-"Morgenpost" erweitert Funke auch sein Angebot gegenüber Werbekunden. Die Anzeigen aus der Hauptzeitung werden bis auf wenige Sonderformate übernommen. Gleichzeitig bietet der Verlag mehr Reichweite. Allein 32400 Freiexemplare sollen zur Einführung in den kommenden Tagen verteilt werden. Den Start des Tabloids begleitet der Verlag mit einer großen Kampagne.
Mit der Kompakt-Mopo unternimmt der Verlag einen Vorstoß im schwierigsten Zeitungsmarkt des Landes. Seit Jahren machen sich die Hauptstadtzeitungen "Tagesspiegel" (Holtzbrinck), "Berliner Zeitung" (DuMont) und die "Morgenpost", die Funke vor drei Jahren von Axel Springer übernommen hatte, erbittere Konkurrenz. Hinzu kommen die Boulevardblätter "Bild", "B.Z." (Springer) und "Berliner Kurier" (DuMont).
Auf dem schwierigen Berliner Markt machen offenbar nach alle drei Verlage Verluste. In der Branche ist die Rede von 30 Mio Euro, die alle drei Zeitungshäuser jährlich zusammengerechnet verlieren. Die jüngst veröffentlichten Auflagenzahlen belegten erneut, wie schwierig das Berliner Pflaster ist. Funkes Morgenpost büßte 11 Prozent seiner Auflage ein, DuMonts "Berliner Zeitung" gar 12,4 Prozent. Das Kölner Zeitungshaus DuMont hatte letzte Woche angekündigt, die Redaktionen seines Boulevardblatts "Kurier" und der "Berliner Zeitung" zusammenzulegen. Ein Drittel der Redakteursstellen will der Verlag damit einsparen.