Studie der Hamburg Media School:
So gut steht die Games-Branche da
Erstmals durchleuchtet eine Studie der Hamburg Media School das wirtschaftliche Potenzial des Geschäfts mit Games.
Deutschland ist für die Games-Branche einer der weltweit wichtigsten Märkte. Das bestätigen erste Ergebnisse einer Studie der Hamburg Media School, die im Oktober vollständig veröffentlicht werden soll. Jährlich wird hierzulande ein Gesamtumsatz von 2,74 Milliarden Euro mit Computer- und Videospielen erwirtschaftet. Allerdings werden lediglich 13,6 Prozent des Gesamtumsatzes mit in Deutschland entwickelten Produkten und Dienstleistungen erzielt. Die Exportquote sei dagegen mit 42 Prozent im Vergleich etwa zur Musikwirtschaft (9 Prozent) oder bei Film und TV (4 Prozent) sehr hoch.
Das belege das große Potenzial der Branche, sagte Tobias Haar, Vorstandssprecher des Branchenverbands BIU. Der Abstand zu den weltweit erfolgreichsten Entwicklungsstandorten sei allerdings erheblich, so Haar. Demnach gibt es große Unterschiede bei der Förderung im internationalen Vergleich. In Deutschland beträgt der Anteil der öffentlichen Förderung 2,6 Prozent, in Großbritannien (17 Prozent) und Kanada (32 Prozent) liegt er deutlich höher.
Hierzulande ist die Branche laut Studie vor allem mittelständisch geprägt. 89 Prozent der Unternehmen erwirtschaften demnach bis zu 5 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Dabei gingen gerade kleine Unternehmen mit einem hohen Anteil an Eigenfinanzierung vielfach große finanzielle Risiken ein. Gleichzeitig hätten sie aber kaum Möglichkeiten, langfristig eigene Marken aufzubauen, sagte Linda Breitlauch, Vorstandsvorsitzende des Game Bundesverbands. "Genau hier sollte ein zukünftiges, gut durchdachtes Fördersystem ansetzen."
Ziel der unter anderem von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Senatskanzlei Berlin und dem Hessischen Wirtschaftsministerium geförderten und finanzierten Untersuchung sei es deshalb, erstmals belastbare Basisdaten über die Branche zu ermitteln. Die vollständigen Ergebnisse sollen im Oktober veröffentlicht werden.
W&V Online/dpa