Deshalb investiert IBM massiv in neue Produkte und Services. Lords These: "Cognitive computing era is the next digital revolution." Fit für diese Ära und die zunehmende Verschmelzung von Marketing und Technik will IBM seine Kunden machen, bietet etwa mit dem Computersystem "Watson" ein komplexes Tool für den Kundenservice, das Daten analysiert, die menschliche Sprache versteht und durch Interaktion lernt. Neu im Angebot ist die Plattform "Think Marketing", noch in der Betaversion. Sie soll Kunden personalisierte Inhalte liefern, eine Art "Huffington Post" für den "B-to-B"-Bereich.

Letztendlich muss sich auch IBM selbst auf diese neue Ära einstellen, auch, um im Kampf um die besten Talente interessant zu bleiben. Deshalb bricht das Unternehmen mit Traditionen seiner 105-jährigen Geschichte: Der Konzern will künftig seine Services öffnen und Entwicklern zugänglich machen, sie mit Daten und Knowhow bei der Entwicklung eigener Lösungen und Produkte unterstützen und beraten. Für IBM offenbar eine revolutionärer Schritt.

Die Client Experience sei das Maß aller Dinge, so Rob Lord. Für IBM heißt das: Software werde in Zukunft anders gekauft und genutzt, darauf müsse sich der Konzern einstellen, um den Milliardenmarkt weiter abzuschöpfen.

Seine Learnings für Unternehmen, damit die digitale Transformation gelingt:

  1. Enable Innovation
  2. Enhance performance
  3. Improve Customer Experience

Und dies scheint auch bei IBM eine durchaus komplexe Geschichte zu sein, wie Lord bei seinem Vortrag auf der Dmexco durchscheinen lässt. "Wir haben sechs Business-Units, die nicht unbedingt miteinander sprechen."  Als CDO kann er da nur raten: "Expose silos, expose disfunction." Scheint, als würde er bei IBM noch eine Weile gebraucht.

Artikel rund um die Dmexco finden Sie auch hier. Video-Interviews gibt in unserem Dmexco-Video-Channel. Der Veranstalter streamt außerdem auf Youtube.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.