Data-driven E-Commerce:
Amazon zahlt für Kassenbons der Konkurrenz
Schon heute weiß Amazon viel über die eigene Kundschaft. Doch jeder Datenschatz ist ausbaufähig. Um zu erfahren, was die Kunden außerhalb von Amazon kaufen, hat der E-Commerce-Riese ein neues Programm gestartet.
Amazon will wissen, was seine Kunden außerhalb des eigenen Firmenreiches tun - und hat dazu ein neues Programm gestartet. Teilnehmer des "Amazon Shopper Panel" sollen monatlich zehn Einkaufszettel von Besorgungen einschicken, die sie beispielsweise in Supermärkten, Apotheken oder Kaufhäusern getätigt haben. Auch an Quittungen zu Freizeitaktivitäten wie den Besuch von Kinos, Themenparks oder Restaurants ist der E-Commerce-Riese interessiert.
Um Kunden zur Teilnahme zu motivieren, lobt Amazon zehn Dollar pro Monat als Entgelt aus. Das kann für Amazon-Einkäufe genutzt oder gespendet werden. Für das Geld müssen die Programmteilnehmer über eine neue mobile App ihre Kassenzettel fotografieren oder sie per E-Mail an receipts@panel.amazon.com einreichen. Zusätzliche Belohnungen erhält, wer optional auch noch Umfragen ausfüllt und beispielsweise Auskunft darüber gibt, welche Marken und Produkte ihn interessieren oder wie ihm eine bestimmte Werbekampagne gefällt.
Um repräsentative Analysen machen zu können, wählt sich Amazon die Teilnehmer am "Amazon Shopper Panel" gezielt aus. Seine Daten darf nach einem expliziten Opt-in nur der preisgeben, der gezielt von Amazon ausgewählt und zum Programm eingeladen wurde. Der Rest kann sich über die App auf einer Warteliste eintragen.
Mit den erhobenen Daten will Amazon die eigene Produktauswahl und das eigene Unterhaltungsangebot optimieren. Darüber hinaus sollen sie Werbungtreibenden dabei helfen, potenzielle Zielgruppen noch gezielter anzusprechen.