Mehr Erlebnis und Emotion:
Handel: Hohe Investitionen in Ladenbau
Der aktuelle EHI Laden-Monitor zeigt: Den Handelsunternehmen ist durchaus bewusst, dass sie Kunden künftig mehr bieten müssen, als günstige Preise. Die Invests in Ladenbau und Store-Design sind hoch.
Handelsunternehmen in Deutschland investieren 7,9 Milliarden Euro in Bau, Technik und Optik ihrer stationären Geschäfte - insbesondere in Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen, aber auch Neueröffnungen. Das ergab der EHI-Laden-Monitor 2020. Vor allem Lebensmittel-, Drogerie- und preisorientierte Nonfood-Fachmärkte sind für diese Zahl verantwortlich.
735 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche (VKF), und damit 15 Prozent mehr als vor drei Jahren investiert der Lebensmittelhandel in 2019 für regelmäßig neue Produkte, insbesondere im Trend-Sortiment Convenience, mehr gastronomische Angebote und fortgesetzte Trading-up-Maßnahmen.
Auch die Neueröffnungen im Fashion-Bereich setzen auf mehr Erlebniswert durch eine hochwertige Ladenoptik, emotionale Warendarstellung über Themenwelten und mehr Aufenthaltsbereiche für die Kunden. Ebenso investieren Drogeriemärkte in regelmäßige optische Detailarbeit zur Aufwertung einzelner Sortimentsbereiche und Entwicklung neuer Abteilungskonzepte, um weiterhin attraktive und einladende Einkaufsorte für die Kunden zu schaffen.
Flexiblere Flächenkonzepte
Ein weiterer Trend: Flächenkonzepte und Formate werden zunehmend flexibler, um den optimalen Mix aus Erlebnis und Warenangebot in Abhängigkeit von Nachfragesituation, Bedarfsstruktur bzw. Zielgruppe und Lage auf die Fläche zu bringen, Das beginnt bei der Planung eines neuen Geschäfts: Flächen müssen so geplant werden, dass sie mit möglichst geringem Aufwand je nach Bedarf bzw. Anlass umgestaltet bzw. bei jedem Umbau neu konstruiert werden können. Flexibilität ist auch in Sachen Beleuchtung wichtig, so die Studie. Die individuelle Ansteuerung der LED bietet gemeinsam mit der digitalen Vernetzung aller Lichtquellen am POS ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. Zwar ist die Ausstattung der Geschäfte hier schon mit einem Umrüstungsstand von 67 Prozent im Lebensmittel- und 53 Prozent im Nonfood-Handel recht weit fortgeschritten, doch nach wie vor nicht flächendeckend erfolgt.
Die Ergebnisse der Studie beziehen sich auf die Angaben von 51 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.