Neun-Monats-Zahlen:
RTL schraubt Streaming-Ziele nach oben
In den ersten neun Monaten wuchs der RTL-Umsatz um zehn Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro. Beim Streaming erhöht RTL die Schlagzahl und peilt zehn Millionen Abos binnen fünf Jahren an.
Die RTL Group hat ihre Ziele im boomenden Streamingmarkt angehoben. Bis Ende 2026 strebt die Mediengruppe zehn Millionen zahlende Abonnenten für die beiden Streamingplattformen RTL+ in Deutschland und Videoland in den Niederlanden an, wie die Gruppe mitteilte. Bis 2026 soll zudem ein Streaming-Umsatz von einer Milliarde Euro erreicht werden und beide Dienste sollen dann auch rentabel sein.
Bislang war das Ziel gewesen, bis 2025 zwischen fünf und sieben Millionen zahlende Abonnenten zu haben. Der Umsatz sollte bei mindestens 500 Millionen Euro liegen und die Gewinnzone erreicht werden.
Die RTL Group will zudem ihre deutsche Streamingplattform RTL+, die bislang TVnow hieß und seit kurzem den neuen Namen trägt, im ersten Halbjahr 2022 zu einer crossmedialen Entertainment-Plattform ausbauen. Dort sollen Video/TV, Musik, Podcasts, Hörbücher und E-Magazine angeboten werden. Bislang ist RTL+ ähnlich wie andere Streamingportale mit einem Fokus auf Bewegtbildangebot aufgebaut.
Um seine Ziele zu erreichen, investiert RTL kräftig ins Programm. Für RTL+ und Videoland will der Sender rund 600 Millionen Euro im Jahr 2026 aufwenden. Bislang lag das Ziel bei rund 350 Millionen Euro im Jahr 2025.
RTL+ zeigt auf der Plattform schwerpunktmäßig seine eigenen Angebote der eigenen Sender mit Mediathek, Livestream für TV und Streaminginhalte. Die RTL Group zählt zum Portfolio des Konzerns Bertelsmann in Gütersloh, der die Mehrheit hält.
Der Streamingumsatz stieg laut Unternehmen zwischen Januar und September um 30,6 Prozent auf 162 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2020 hatte er bei 124 Millionen Euro gelegen.
Der Gesamtumsatz stieg um 10,3 Prozent auf 4.469 Millionen Euro (Januar bis September 2020: 4.053 Millionen Euro), befeuert vor allem durch die Erlöse aus TV-Werbung.
Der Werbeumsatz der RTL Group betrug 2.478 Millionen Euro (Januar bis September 2020: 2.115 Millionen Euro). Davon entfielen 1.998 Millionen Euro auf den TV-Werbeumsatz (Januar bis September 2020: 1.679 Millionen Euro), 232 Millionen Euro auf den Digital-Werbeumsatz (Januar bis September 2020: 210 Millionen Euro) und 148 Millionen Euro auf den Radio-Werbeumsatz (Januar bis September 2020: 141 Millionen Euro). Der TV-Werbeumsatz stieg im dritten Quartal 2021 um 15,7 Prozent auf 686 Millionen Euro (Q3/2020: 593 Millionen Euro).
Die börsennotierte RTL Group hatte Ende September 3,4 Millionen zahlende Abonnenten für die beiden Streaming-Dienste. Davon entfielen auf RTL+ rund 2,39 Millionen Abonnenten. Die Gesamtsumme entspricht den Angaben zufolge einem Plus von rund 90 Prozent im Vergleich zu September 2020 mit annähernd 1,8 Millionen zahlenden Abonnenten.
Die RTL Group bleibt zugleich bei ihren Unternehmenszielen für das Jahr, die sie im Sommer angekündigt hatte. Die Gruppe geht davon aus, 2021 einen Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro zu erwirtschaften.