Interview:
RTL peilt bis Herbst zwei Millionen Streaming-Abos an
Während 2020 die Werbeerlöse bröckelten, profitierten die Streaming-Angebote. Diesen Schub will RTL-Chef Bernd Reichart jetzt nutzen. So positiv wie das erste Quartal lief, hat er sich ein hohes Ziel für TV Now gesteckt.
Die Mediengruppe RTL Deutschland will die Zahl ihrer zahlenden Abonnenten für die Streaming-Plattform TVnow bis Herbst auf mehr als zwei Millionen steigern. Der Chef der Mediengruppe, Bernd Reichart, sagte der Wirtschaftswoche: "Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Wachstum in den ersten drei Monaten 2021 vervierfacht. Bis zum Herbst wollen wir die Zwei-Millionen-Marke überspringen."
Die RTL Group hatte im März Abonnenten-Zahlen des Deutschland-Streaminggeschäfts für 2020 ausgewiesen. Demnach stieg die Zahl für die Plattform TVnow um 64 Prozent auf rund 1,29 Millionen, 2019 waren es noch 783 000 gewesen. Die mehrheitlich zum Bertelsmann-Konzern gehörende Gruppe bestätigte im März auch dieses Ziel: Bis 2025 sollen es bei TVnow und bei der niederländischen RTL-Streamingplattform Videoland insgesamt dann 5 bis 7 Millionen zahlende Abonnenten sein. Der Streaming-Umsatz soll 2025 bei mindestens 500 Millionen Euro liegen, dann soll auch die Gewinnzone erreicht sein.
RTL investiert derzeit in sein Programm in Deutschland. Vor einiger Zeit ging die Senderfamilie auch eine Kooperation mit der Telekom ein: Nutzer der dortigen Video-Plattform MagentaTV können bei zwei Tarifen den sonst kostenpflichtigen Premiumbereich von TVnow ohne Aufpreis mitnutzen.