Offenlegung von Gehältern:
So gravierend ist der Gender Pay Gap in Großbritannien
In Großbritannien müssen Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern seit letzter Woche die Höhe des "Gender Pay Gap" in der Firma offenlegen. Hier eine erste Auswertung.
Im Hinblick auf die Geschlechtergerechtigkeit sind Amazon, Apple und Facebook absolut vorbildlich. Bei diesen Unternehmen gibt es kaum Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern. Gut schneidet in der Auswertung des britischen Fachdienstes "Campaign" auch der Fastfoodriese McDonald's ab, wo Männer im Schnitt "nur" vier Prozent mehr verdienen als Frauen.
Die Unterschiede innerhalb ein und derselben Branche sind enorm. Etwa bei den Tech-Firmen (siehe oben): Denn bei Google bekommen Männer durchschnittlich 17 Prozent mehr als Frauen.
Relativ gut schneiden in der "Gender Pay Gap"-Auswertung die deutschen Discounter Lidl und Aldi ab: mit "nur" 11 Prozent Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen.
Wesentlich schlechter sieht es in den Agenturen aus: vor allem bei DDB und J. Walter Thompson, wo Männer jeweils 38 Prozent mehr verdienen als Frauen. Ähnliches gilt für den Verlag Condé Nast mit einem Pay-Gap von 37 Prozent.
Besonders übel schneiden die Billigflieger Ryanair (67 Prozent) und Easyjet (51,7 Prozent) ab, was unter anderem am Mangel an Pilotinnen liegt. Dennoch beweist British Airways (35 Prozent), dass es auch bei den Fluggesellschaften durchaus besser geht.
Unilever und British Telecom zahlen Frauen im Durchschnitt höhere Gehälter als Männern.