Agenturkultur:
So arbeitet es sich bei ... McCann
Teil 6 der W&V-Agenturporträts: Dieses Mal erzählt Cortney Endecott über das Klima, über Agentur-Rückkehrer und Job-Tausch bei der McCann Worldgroup.
Neues Jahr, neues Agenturporträt innerhalb der W&V-Serie: Cortney Endecott, HR-Chef bei den Agenturen der McCann Worldgroup, erzählt über Playstations und Yogakurse sowie darüber, wie sich die Agenturgruppe gewandelt hat, wie das Digitalthema die Kultur prägt und wie das Netzwerk 170 Standorte auch gut und gern zum Personaltausch nutzt.
Gibt es in Ihrer Agenturgruppe Berufsfelder und Jobs, die lange unbesetzt bleiben und für die Sie händeringend nach Personal suchen?
Klar, wir suchen immer nach neuen Talenten, die für den Job brennen - für McCann, MRM//McCann oder The Back Room McCann. Im Moment zählen wir mehr als 400 Mitarbeiter/innen und suchen vor allem neue Kolleginnen und Kollegen für alle IT-bezogenen Jobs, also Frontend- oder Backend-Expert/innen oder IT-Projektmanager/innen.
Darüber hinaus werden Strategen in allen Bereichen gesucht – und Kreative natürlich sowieso. Mit Alison Segar kommt ab Januar ja eine neue Chef-Strategin, die auf Leute steht, die vernetzt denken und Klartext reden.
Wenn ja, wie lange sind die Stellen unbesetzt? Und was machen Sie, um genau dort Leute zu finden?
Manche Stellen bleiben sechs Monate lang unbesetzt. Das passiert, so ist das Leben. Wir versuchen aktiv für unsere Kunden, unsere Aufgaben und unsere Units Interesse zu wecken. Genau das steht im Vordergrund: spannende Kunden, coole Teams, innovative Projekte und ein Arbeitsumfeld, in dem man sich weiterentwickeln kann.
Haben Sie ein Patentrezept für die Bildung einer starken Arbeitgebermarke gefunden? Ja? Welches ist Ihres?
Nein. Aber wenn jemand eins gefunden hat, dann her damit. Mit McCann, MRM//McCann oder The Back Room McCann – gelingt es uns gerade gut, interessante neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen. Aber da geht natürlich immer mehr.
Derzeit kommen viele von Tech-Unternehmen, weil sie wieder kreativer und flexibler arbeiten wollen. Oder von anderen Agenturen, weil wir neue spannende Kunden gewinnen. Manche kommen sogar von Unternehmen, weil sie hier die Möglichkeit haben, an vielfältigeren, innovativen Projekten zu arbeiten. All das strahlt natürlich auf die Arbeitgebermarke aus.
Was tun Sie konkret zur Mitarbeiterbindung? Gibt es bei Ihnen die Möglichkeiten zu
a) Home-Office
Wir müssen immer abwägen. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten über drei Standorte – Frankfurt am Main, Berlin und Düsseldorf – hinweg. Wir arbeiten voll integriert, die Jobs sind abwechslungsreich, da ist es wichtig, dass die Leute präsent sind und sich über To-Do-Listen hinweg austauschen.
b) Sabbaticals
Auch Sabbaticals sind möglich, egal ob in Deutschland oder für eine Weltreise. Nur sind die halt unbezahlt. Solche Ideen lassen sich ganz einfach im Dialog klären.
c) Urlaub nach Wunsch
Wir haben keine Urlaubszeit-Sperre und sind da offen.
d) flexible Arbeitszeiten
Wie die meisten Agenturen sind unsere Kernarbeitszeiten von 9.30 bis 17.30 Uhr. Nach Absprache können die flexibel gestaltet werden. Insgesamt ist natürlich wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen erreichbar sind.
e) Job-Tausch mit anderen Niederlassungen, bzw. Partner-Unternehmen
Zwischen unseren Standorten herrscht ein reger Austausch. Wir setzen die Teams je nach Herausforderung flexibel zusammen. Wenn der feste Wunsch besteht, den Wohnort zu wechseln und die Projektlage das zulässt, ist ein Standort-Job-Tausch durchaus möglich. Einen Tausch mit Partner-Unternehmen bieten wir nicht an, aber wir sind ein internationales Netzwerk mit 170 Niederlassungen in 120 Ländern und betreuen viele weltweite Etats, da geht natürlich einiges.
Kletterwand, Baumhaus, Sterne-Kantine – was gibt es bei Ihnen an unüblichen Incentives für Mitarbeiter?
Agentur-Fußballtraining, Yogakurse, Aufenthaltsräume mit Sofas, Tischkicker und Playstation – ja, klar, sowas haben wir auch. Das ist uns wichtig.
Noch wichtiger aber sind uns aber Möglichkeiten, den Austausch bei einem Drink (jede Woche), einem Hackathon oder anderen Learning-Initiativen (regelmäßig) oder bei spannenden Projekten (immer) zu fördern. Auch unsere wöchentlichen SpeakUps sind beliebt, wo nicht nur über Kunden und Projekte gesprochen wird, sondern auch über neue Trends, Innovationen und Technologien.
Wie erfassen Sie die Mitarbeiterzufriedenheit?
Mit persönlichen Feedback-Gesprächen.
Faktencheck: Wie hoch ist bei Ihnen die Frauenquote? Wie hoch die Quote der Mitarbeiter über 45? Wie lang bleibt ein Mitarbeiter im Schnitt?
Bei McCann Worldgroup, also alle drei Agenturen zählen wir 55 Prozent Mitarbeiterinnen, 23,9 Prozent sind über 45 Jahre alt. Die Betriebszugehörigkeit beträgt im Durchschnitt etwa fünf Jahre, und viele kommen wieder. Letzteres ist das beste Kompliment.
McCann hat sich erneuert, MRM//McCann war eine der ersten digitalen Full-Service Agenturen und beschäftigt heute knapp 200 Mitarbeiter/innen, darunter allein 100 ITler/innen. Bei McCann Worldgroup können sich Talente verwirklichen, integriert, vernetzt, in coolen Teams.
Wie stehen Sie zur internen Offenlegung aller Gehälter im Unternehmen? Dann wollen wir natürlich wissen: Was verdient ein Junior bei Ihnen im ersten Jahr?
Leider können wir als Netzwerkagentur nicht alle Gehälter offenlegen. Das ist die Kehrseite eines weltweiten Netzwerkes, aber so viel dürfen wir sagen: Junioren verdienen branchenüblich, je nach Erfahrung und Skills-Set. Und sie können hier richtig durchstarten, so wie zwei junge Mitarbeiter beispielsweise, die als Trainees angefangen haben, die Snapchat Recruiting Week initiierten und heute unsere Kundenberatung auf der Glücksspirale und Cadillac rocken.
Mehr zum Thema Gehalt in Agenturen finden Sie hier.
Und das sind die bereits erschienenen Agenturporträts:
So arbeitet es sich bei ... Jung von Matt
So arbeitet es sich bei ... Kolle Rebbe