Kreative Köpfe:
Was Felix Schulz von Labamba Agency inspiriert
Zu seinen Kunden gehören Google, Gruner + Jahr und Nivea. Wir haben den Labamba-Gründer Felix Schulz danach gefragt, woher genau er sich seine Inspiration holt.
W&V Online hat kreative Köpfe aus verschiedenen Ländern und Branchen gefragt: Was hilft Ihnen, kreativ zu sein? Hier die Antworten des Gründers und Geschäftsführers der Agentur Labamba Agency in Hamburg, Felix Schulz.
Vorbilder
Ich habe keine Vorbilder im klassischen Sinne, den Superman, der alles kann, was ich dann auch können will. Mich motivieren und begeistern eher einzelne Eigenschaften und Taten von Menschen, Tieren, der Natur oder ihrem Zusammenspiel. Das Erlebte prägt und schiebt mich an.
Inspirationsquellen
Meistens trage ich meine Aufgaben in Gedanken mit mir herum, gehen mit ihnen ins Bett und begrüße sie wieder zum Frühstück.
Ich reise viel, bewege mich in neuen Umgebungen, beobachte und höre zu. Ich mag es, mich mit den unterschiedlichsten Menschen zu unterhalten, deren Geschichten zu hören, ihre Leidenschaften zu spüren. Oft gibt es dann ein Wort, eine Anekdote oder Beobachtung, den Impuls, es macht 'Pling!' und eine erste Idee ist da. Das klappt erstaunlich oft, aber nicht immer.
Wenn mal gar nichts geht, die Leere im Kopf unüberwindbar erscheint, gehe ich raus in Cafés oder kaufe mir Zeitschriften. Dann nehme ich mir vor, aus jeder Doppelseite, egal welchen Inhalt sie hat, eine Idee für mein Thema zu entwickeln und scribble diese dann auf. Nach 20 Minuten habe ich 20 Ideen. Die sind meistens scheiße, aber die Panik ist weg und es kann jetzt nur bergauf gehen.
Gute Impulse kommen hin und wieder auch, wenn ich völlig frei rumdaddel. Ich glaube, so werden ursprüngliche Emotionen im Unterbewusstsein freigesetzt. Ich wirke dabei nach außen dann oft etwas irre und wirr, ist mir aber im Laufe der Jahre egal geworden. Lohnt sich :)
Werkzeuge
Ich schalte Mail, Blogs, Facebook und mein Handy aus. Das lenkt mich ab und macht mich zum stumpfen Konsumenten.
Ich versuche, mich voll und ganz in Gedanken auf mein Thema einzulassen. Klingt esoterisch, ist für mich jedoch der Schlüssel. Den Fokus bekomme ich auch dank meiner "Denkzelle": einem abgewetzten Schallschutzköpfhörer, den ich vor acht Jahren bei Jung von Matt mitgenommen habe. Ich hoffe das war ok... Er war sowieso schon ganz schön runter… ;)
Wenn ich diesen trage, tauche ich ins Thema ab und signalisiere auch anderen, dass ich jetzt nicht mehr ansprechbar bin. Das hilft.
Außerdem ess ich auch mal 'ne Banane und trinke stilles Wasser in rauen Mengen.
Wenn es z.B. darum geht, emotionale Konzepte oder Filme zu schreiben, höre ich meist klassische, "traurige“ Klavier- oder Filmmusik. Diese zieht mich dann tief hinein in die wahren, großen Gefühle, die uns Menschen wirklich bewegen.
Materialien?
Ich arbeite mit zwei Arten von Stiften. Einen Feinliner oder Bleistift und einen fetten Neon-Marker. Mit ihnen scribble ich meine Ideenansätze auf leeren Rückseiten unseres Altpapiers, meistens A3. Das sieht gut aus, macht die Idee kompakt und greifbar und ich bin den Gedanken vorerst los. Der Kopf ist wieder frei für die nächste, eine ganz andere Idee.
Anschließend gehts weiter am Rechner. Da ich viel herumreise, nutze ich nur noch mein Mac Book Air. Geiles Ding! Ansonsten arbeiten wir bei Labamba in cloud-basierten Präsentationen, auf die alle Beteiligten von überall aus gleichzeitig zugreifen können.