Radio Advertising Summit:
So sieht die Audionutzung der Zukunft aus
Das Radio der Zukunft wird individualisierbar, der Hörer zum Programmmacher. Das prognostiziert die Studie "Planet Audio", die im Rahmen des Radio Advertising Summit in Düsseldorf vorgestellt wurde.
Statt über verschiedene Geräte, soll die Audionutzung in den nächsten Jahren nur noch über ein zentrales Gerät stattfinden. Musik, Wortbeiträge und auch Werbung werden individualisiert auf den Hörer zugeschnitten. Dank Radio on Demand wird der Hörer weiter zunehmend je nach Stimmung und Situation die passenden Audioinhalte auswählen.
So die zentralen Thesen der Studie "Planet Audio", die das Marktforschungsinstitut Comrecon Brand Navigation während des Radio Advertising Summits präsentierte, der zum fünften Mal in Düsseldorf auf dem Areal Böhler stattfand.
Topografie der Audionutzung
Auftraggeber der Studie über die Audionutzung heute und bis 2025 sind die Vermarkter AS&S Radio und RMS sowie die Radiozentrale. Die qualitative Studie bildet die Erwartung der Hörer ab und zeigt Veränderungen von Nutzungssituationen und Endgeräten sowie psychologische Motive. Comrecon hat dafür die Topografie des Planeten Audio entwickelt und die Erkenntnisse auf Landkarten dargestellt.
"Verschiedene Audiokanäle werden in Zukunft verschmelzen, eine Audio-Union entsteht", sagt Charlotte Hager, Geschäftsführerin Comrecon. Demnach werden im Zuge der Digitalisierung Kanäle wie CDs oder MP3 gänzlich verschwinden, die Zukunft gehört eigenständigen neuen Kanälen wie Streaming.
Das beeinflusst auch die Nutzung. "Audio ist mobil und immer verfügbar", sagt Jan Isenbart, Geschäftsleitung Forschung & Service, AS&S. Das liegt vor allem an Streaming-Diensten wie Spotify, Podcasts und Hörbuch-Anbieter wie Audible, die zugeschnittene Inhalte anbieten. Gleichzeitig erleben analoge Trägermedien wie Schallplatten und Kassetten eine Renaissance, so die Studie.
Audio in der Zukunft
Für 2025 macht die Studie vier Trends aus:
1. Die Kanäle UKW, Webradios, Streaming und Podcasts werden sich annähern und verschmelzen.
2. Es wird nur noch ein zentrales Gerät für die Audionutzung geben. Durch selbstbestimmte Nutzung und Radio on Demand wird Radio individualisierbar und der Hörer zum Programmmacher.
3. Werbung wird personalisierter und interessenbezogener. Sie bietet Mehrwert und wird nicht mehr als störend empfunden. Der Konsument kann dabei weiter wählen zwischen einer kostenfreien Version mit Werbung und einer kostenpflichtigen werbefreien Variante.
4. Der Hörer wird bewusster an-und ausschalten und sich für musikfreie Zeiten entscheiden.
Die Marktforscher gehen von einer Zunahme der Audio-Nutzung aus - auch als Social-Media-Kanal. "Durch permanente Konnektivität werden neue Communities entstehen. Wer weiß, vielleicht wird es eine Art Instagram für Musik geben", sagt Uwe Domke, Leiter Werbe-und Marktforschung RMS.
Den Radio Advertising Summit 2018 können Sie hier im Liveblog verfolgen.