Social Media Marketing:
Warum Influencer nicht mehr für IQOS werben dürfen
Eigentlich hat Philip Morris versprochen, IQOS nicht an Jugendliche und Nichtraucher zu vermarkten. Dass dann eine 21-jährige Influencerin Werbung auf Instagram macht, passt da nicht ins Bild.
Philip Morris International hat ab sofort jegliche Kampagnen von Influencern für sein neues Prestige-Produkt IQOS gestoppt. Eine Recherche der Nachrichtenagentur Reuters hatte ergeben, dass einige IQOS-Ambassadeure das unternehmensintern vorgeschriebene Mindestalter von 25 Jahren unterschritten.
Die russische Social-Media-Influencerin Alina Tapilina, die auf Instagram die neue IQOS-3-Produkte präsentierte, neue Features wie weniger Geruch und schnellere Ladenzeiten hervorhob und mit dem Argument "90 Prozent sicherer als Zigaretten" für den Wechsel zu IQOS warb, war der Reuters-Untersuchung zufolge erst 21.
Kritiker des Tabakkonzerns sehen darin einen Beweis, dass es das Unternehmen mit seinem Versprechen, IQOS nur an bestehende Raucher und nicht an Jugendliche und Nichtraucher zu vermarkten, nicht so ernst nehme. Philip Morris selbst führte nach Bekanntwerden der Vorwürfe sofort interne Untersuchungen durch.
"Wir sind tief enttäuscht, diesen Bruch unserer eigenen Regeln entdecken zu müssen, und dankbar, dass er uns vor Augen geführt wurde, so dass wir sofort Maßnahmen ergreifen können, um den Fehler zu beheben", heißt es von Unternehmensseite. Konkret wurden alle produktbezogenen, digitalen Influencer-Aktionen gestoppt, um zu vermeiden, dass sich auch in Zukunft noch ähnliche Vorfälle ereignen. "Wir sind nicht stolz auf diesen Fehler, aber was wirklich zählt, ist das Ergebnis", so das Fazit des Tabakkonzerns.
Allerdings ist der Post drei Tage nach der Veröffentlichung der Reuters-Meldung noch immer auf Instagram zu sehen. Nutzer haben seit dem 5. April insgesamt 2.352 Mal auf "gefällt" geklickt. Doch es gibt auch kritische Stimmen: "Don't promote smoking! bad example for young people" schrieb ein Nutzer vor einem Tag.
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