Geschäftsstrategie:
SAP macht auf Big Data
Der Softwarekonzern SAP plant eine neue Sparte rund um das Geschäft mit Daten. "Wir wollen unseren Kunden dabei helfen, datenbasierte Geschäftsmodelle aufzubauen", sagte Ingrid-Helen Arnold. Sie wird die neue Sparte leiten und muss dazu ins Silicon Valley umziehen.
Der Softwarekonzern SAP plant eine neue Sparte rund um das Geschäft mit Daten. "Wir wollen unseren Kunden dabei helfen, datenbasierte Geschäftsmodelle aufzubauen", sagte Ingrid-Helen Arnold, Mitglied des SAP Global Managing Board, Chief Information Officer und Chief Process Officer. Sie wird die neue Sparte im Silicon Valley von April an leiten. Moderne Analysesoftware, wie sie SAP mit seinem Programm Hana anbietet, bereitet Daten zum Beispiel aus Online-Shops in Echtzeit auf. "Wir wollen unseren Kunden dabei helfen, datenbasierte Geschäftsmodelle aufzubauen", sagte Arnold.
"Stellen Sie sich einen Fensterbauer vor, der Fenster mit Sensoren verbaut", sagte Arnold weiter. "Für den könnten wir Geschäftsmodelle entwerfen, damit er seinen Kunden schnelle Reparatur anbieten kann oder zusätzliche Sicherheitsdienstleistungen."
Der neue Geschäftsbereich startet zunächst mit einer Handvoll Leuten. In den kommenden sechs bis sieben Monaten soll die technische Basis gelegt werden. "Dabei geht es darum, in welcher Form die Daten vorliegen und wie diese anonymisiert werden." Im zweiten Schritt werden Geschäftsmodelle entworfen. "Interessante Branchen sind beispielsweise die Versicherungsbranche oder der Einzelhandel."
Außerdem könnten die Daten verschiedener Kunden für Vergleiche und Trends aufgearbeitet werden. Wie groß der Bereich werden soll, wollte Arnold noch nicht sagen: "Der Bereich soll in den kommenden Jahren einen nicht unerheblichen Anteil zum Geschäft der SAP beitragen."
Damit ist Arnold in einem der neuen Wachstumsfelders des IT-Riesen tätig. Der Konzern ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen: Statt Softwarelizenzen zu verkaufen, werden den Kunden vermehrt Programme zur Miete angeboten. Das bringt den Walldorfern stetigere und von der Konjunktur unabhängigere Einnahmen. Um das Feld auszubauen, hatte sich SAP in den vergangenen Jahren mit Milliardenübernahmen gerüstet.
An der Spitze von SAP bleibt indes alles beim gewohnten: Bill McDermott führt Europas größten Softwarekonzern SAP bis 2021. Das Unternehmen habe den Vertrag mit dem Vorstandschef entsprechend verlängert, bestätigte eine Firmensprecherineinen Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg". Auch die Kontrakte des Finanzvorstands Luka Mucic und weiterer Manager seien verlängert worden.