Europawahl 2019:
Snapchat macht sich für Wahlbeteiligung stark
Der Messaging-Dienst Snapchat kooperiert mit dem EU-Parlament, um die Wahlbeteiligung an der Europawahl am 26. Mai zu verbessern.
Das Unternehmen Snap meldete für das erste Quartal 2019 etwa 61 Millionen aktive tägliche Snapchat-Nutzer in Europa (190 Millionen weltweit; 6 Millionen in Deutschland). Und die sind vor allem jung: 52 Prozent der Snapchat-Nutzer in Deutschland beispielsweise sind 18 bis 24 Jahre alt (weitere 20 Prozent unter 18, 14 Prozent 25 bis 34, 12 Prozent älter als 35 Jahre).
Die Jugend wiederum hatte zuletzt bei der EU-Wahl 2014 wenig Interesse gezeigt: Nur 28 Prozent der 18- bis 24-Jährigen hatten ihre Stimme abgegeben.
Um diesen Wert zu verbessern, arbeitet Snapchat für die Wahlen 2019 mit dem Europäischen Parlament zusammen. Der Messaging-Dienst möchte dazu beitragen, "Hemmnisse für die Bürgerbeteiligung abzubauen und Snapchatter in allen 28 Mitgliedstaaten in ihrer eigenen Sprache zu ermutigen, bei der Wahl abzustimmen", teilt das US-Unternehmen mit.
Ab 16. Mai bis zum letzten Abstimmungstag am 26. Mai stellt Snapchat Funktionen zur Verfügung, die ans Wählen erinnern und es den Snapchattern zu erleichtern, sich auch gegenseitig zum Wählen zu motivieren, zum Beispiel eigens erstellte Linsen, Filter, Sticker und Bitmojis. Snap-Map wird per 'Snap-Explore'-PSA den Nutzern anzeigen, dass die Wahl stattfindet, und per Link weitere Informationen zur Verfügung stellen. Und wer sich mit den Wahl-Gimmicks beschäftigt, bekommt ein "I-voted-Actionmoji" auf Snap-Map. Am 22. Mai will Snap einen "Team Snapchat"-Mass-Snap an die Nutzer senden und diesen mit Filtern versehen - als Erinnerung an alle Snapchatter in Europa, dass die Wahl bevorsteht.
Darüber hinaus hat das EU-Parlament eine Augmented-Reality-Portal-Lens gesponsert. Sie führt die Nutzer virtuell in die Wahlkabine. So können Snapchatter in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Polen, Irland, Dänemark und Finnland auf Snapchat vorab erleben, wie es ist, wählen zu gehen.
Das Unternehmen Snap betont, dass zivilgesellschaftliches Engagement ein Herzensanliegen der Firma sei. Als Beispiele führt die Plattform auf, dass der Bereich "Discover" seit 2015 über Politik berichtet und die US-Präsidentschaftswahl ebenso begleitet habe wie Wahlen in Deutschland, Mexiko, Brasilien, Frankreich, Argentinien, Indien, Großbritannien.
So hätten während des Präsidentschaftswahlkampfs 2017 in Frankreich die von Snap produzierten "Q&A Our Stories" über vier Kandidaten (François Fillon, Benoît Hamon, Marine Le Pen und Emmanuel Macron) fast 4 Millionen Snapchatter erreicht.