Bei Mercury stehen 15 Mitarbeiter auf der Lohnliste. Doch die Zahl soll steigen, Meinken will kräftig investieren. Hierfür wären auch externe Partnerschaften eine Möglichkeit. Zum einen soll Geld in das Produkt, zum anderen auch in den Vertrieb fließen, um weiter wachsen zu können. Gleichzeitig sollen die Investments dafür sorgen, dass die Firma auf eigenen Beinen stehen kann. "Denn Mercury muss im Markt unabhängig von Pilot agieren", betont Meinken.

Zwei Kunden hat er bereits in Deutschland, hinzu kommt eine Networkagentur, die in Asien den Hamburger Himmelsboten im Alltag quer über alle Mediengattungen testet. Es sei das System von einer Mediaagentur für Mediaagenturen gebaut, sagt Meinken. Allerdings schielt er auch in Richtung der Unternehmen, die zunehmend Mediaaufgaben ins eigenen Haus holen. 

Künstliche Intelligenz und Blockchain

Warum Meinken gerade jetzt an sein offenes System glaubt, hat zwei handfeste Gründe: Künstliche Intelligenz und Blockchain. Lernende Systeme werden von vielen Firmen wie IBM und Amazon entwickelt. Welche sich durchsetzen, ist offen. Sicher ist sich Meinken nur in einer Hinsicht: "Agenturen werden sich künftig über die Fähigkeiten ihrer künstlichen Intelligenz differenzieren."

Deshalb will er selbst keine lernende Mercury-Maschine entwickeln, aber die Möglichkeiten schaffen, dass solche Systeme steuernd in Prozesse eingreifen können. Etwas anders verhält es sich mit der Logik, die auch hinter Kryptowährungen wie Bitcoin steckt: Blockchain. Sie wird viele Industrien verändern, auch die Werbeindustrie. Zwar ist auch hier noch nicht absehbar, welches System sich mit so genannten Smart Contracts etablieren wird - aber Mercury wird schon jetzt auf die neue Marktmechanik getrimmt. 

Kontakter 8. Februar 2018

Mehr zu Mercury und wie die Blockchain-Technik das Mediabusiness über den Haufen krempeln wird, lesen Sie im aktuellen Kontakter (Ausgabe 3/2018)


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach. 


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