Übernahme von Haller Tagblatt durch Südwest-Presse weiter offen
Die geplante Übernahme des Haller Tagblatts durch die (SWP) ist weiter offen. Claus Detjen hatte vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf die Entscheidung des Kartellamts angefochten, eine Übernahme der Regionalzeitung durch die SWP zu untersagen.
Die geplante Übernahme des Haller Tagblatts durch die Südwest-Presse (SWP) ist weiter offen. Claus Detjen, Verleger des Haller Tagblatts, hatte vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf die Entscheidung des Kartellamts angefochten, eine Übernahme der Regionalzeitung durch die SWP zu untersagen. Heute sollte die Entscheidung fallen. Doch dazu kommt es nicht. Wie ein Sprecher des Oberlandesgerichts Düsseldorf auf Anfrage erklärt, wurde diese jetzt auf den 10. März verschoben. Zu den Gründen machte er keine Angaben.
Hintergrund hierfür ist eine bereits seit längerem andauernde Auseinandersetzung. Das Kartellamt hatte dem SWP-Verlag Neue Pressegesellschaft Ulm (NPG) im April 2009 die Übernahme des Regionalblatts untersagt. Die Wettbewerbshüter hatten eine "Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung" der Südwest-Presse im Raum Schwäbisch Hall wie auch in den benachbarten Kreisen Crailsheim und Gaildorf befürchtet. Dort verlegt das Zeitungshaus bereits Lokaltitel.
Als "realitätsfern" bezeichnete Claus Detjen, Verleger des Haller Tagblatts, die Haltung des Kartellamts. Er zog deshalb vor Gericht, um die Entscheidung der Wettbewerbshüter dort prüfen zu lassen. Dabei argumentierte er, dass das Kartellamt bei der Überprüfung des Antrags, das Eindringen großer Online-Portale in die lokalen Zeitungsmärkte nicht berücksichtigt hätte. "Die Konkurrenz von Onlinediensten belastet die Zeitungen. Man muss bei einem Zusammenschluss zweier Verlage alle Medien auf dem Markt im Gesamtzusammenhang bewerten, einschließlich der Online-Dienste, und das tut das Kartellamt nicht", sagte er damals dem Kontakter.
Mit dem Veto des Kartellamts scheitern die Ulmer bereits zum zweiten Mal mit dem Versuch, das Haller Tagblatt (Auflage: 18 000 Exemplare) zu schlucken. Schon 2002 startete der Verlag einen Übernahmeversuch, zog ihn aber im Laufe der Kartellamtsprüfung zurück.