Hauptsendezeit ab 20.15 Uhr :
n-tv baut Primetime um
n-tv-Chef Hans Demmel lässt die Hauptsendezeit künftig um 20.15 Uhr beginnen. Neben der Verlängerung der 20-Uhr-Nachrichten setzt der Sender auf klarere Strukturen.
Der Kölner Nachrichtensender n-tv richtet ab dem 7. März seine Hauptsendezeit neu aus und plant sein Programm nach dem bei großen Sendern üblichen 20.15-Uhr-Schema. So verlängert der Kanal aus der RTL-Familie seine 20-Uhr-Nachrichten um einige Minuten und stellt danach einzelne Themengebiete in den Mittelpunkt. "Wir wollen durch den Umbau mit unseren Primetime-Dokumentationen mehr Marktanteile erzielen und noch stärker auf die Bedürfnisse der Zuschauer eingehen", sagt Geschäftsführer Hans Demmel. Es sei eben eine Tatsache, dass um 20.15 Uhr für 90 bis 95 Prozent der Zuschauer das Abendprogramm starte und zu diesem Zeitpunkt umgeschaltet werde. "Wir haben uns nun danach ausgerichtet."
Vorausgegangen sind dem Umbau detaillierte Programm- und Zielgruppenanalysen über Zuschauerbewegungen und -verhalten. So zeigt n-tv ab März von 20.15 bis 22.00 Uhr Dokumentationen rund um die Themen Erde, Natur, Technik, Wissen und Frühgeschichte. Die bisherige Nachrichtensendung um 21.00 Uhr wird gestrichen. Als Verkürzung der Nachrichtenzeit will Demmel den Umbau aber nicht verstanden wissen. Die Sendezeit der Nachrichten, die n-tv um 21.00 Uhr streicht, soll an die 20-Uhr-Ausgabe angehängt werden. Um 22.00 Uhr senden die Kölner dann wieder Nachrichten und die Telebörse. Ab 22.15 Uhr gehen Lizenzdokus sowie Eigen- und Auftragsproduktionen nach einer thematischen Zuordnung on Air.
So steht der Montagabend künftig mit "Spiegel TV" und "Das Duell" im Zeichen des aktuellen Zeitgeschehens. Am Dienstag zeigt n-tv Dokumentationen zur Zeitgeschichte. Am Mittwoch dreht sich alles um Action und Technik. Der Donnerstagabend ist der neue Wissenstag mit der Erstausstrahlung des erfolgreichen Magazins "n-tv Wissen" und Dokus rund um die Themen Wissen und Entdeckungen. Am Freitag bietet n-tv den Zuschauern dann Abenteuer-Dokumentationen.
Der Nachrichtenkanal wies im vergangenen Jahr sowohl bei den 14- bis 49-Jährigen als auch beim Gesamtpublikum einen Marktanteil von 1,0 Prozent aus. Der Berliner Konkurrenzsender N24 erreichte im Jahresschnitt 1,2 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Den Umbau der Primetime will Demmel aber nicht als Angriff auf den Springer-Sender sehen. "Wir haben uns da nach den Bedürfnissen der Zuschauer gerichtet, nicht nach den Quoten der Konkurrenz."
Seit 2011 ist n-tv laut Senderchef Demmel durchgehend in der Gewinnzone. Im Bereich Vermarktung will der Sender insgesamt wachsen. Von Online und Mobile erhofft sich Demmel in diesem Jahr einen zweistelligen prozentualen Zuwachs, im TV hingegen ein einstelliges Plus.