
Tech-Kolumne:
iPhone SE – schneller als jedes Android
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit erstaunlichen Zahlen zum neuen iPhone SE und mit Corona-Ärger bei Tinder.

Foto: W&V
Spar-iPhone SE: Schneller als das schnellste Android
Das ist stark: Apples neues Einstiegs-iPhone SE, das seit letztem Freitag ab 479 Euro zu haben ist, ist leistungsstärker und läuft schneller als selbst die aktuellsten und teuersten Android-Smartphones. Das behauptet nicht irgendwer – sondern das räumt zähneknirschend die Android-Website Android Central ein. "Vom Internetsurfen bis zum Tempo der Kamera", so die Experten, "alles, worauf es in einem modernen Smartphone ankommt, erledigt das iPhone SE schneller als das OnePlus 8 Pro oder das Samsung Galaxy S20+". Grund ist Apples extrem schneller A13 Bionic-Prozessor aus dem iPhone 11, der auch im neuen Günstig-iPhone steckt – und der schneller läuft als der momentan stärkste Chip für Android-Smartphones, der Snapdragon 865. In Zahlen: Im Geekbench-Test kommt das SE auf 1.328 Punkte, das rund 1.150 Euro teure Samsung Galaxy S20 Ultra schafft "nur" 835 Punkte.
Apple hat sich für den ungewöhnlichen Schritt entschieden, seinen neuesten und teuersten Prozessor in das SE einzubauen, um es möglichst lange technisch unverändert bauen zu können, und um es mindestens vier bis fünf Jahre mit neuen iOS-Versionen versorgen zu können. "Das klingt verrückt, macht aber Sinn", staunt Android Central. Die Website verbindet ihr ungewöhnliches iPhone-Lob mit der Forderung, dass Google endlich einen eigenen Smartphone-Prozessor entwickeln soll, um mit dem Tempo von Apples Chips mithalten zu können, "und zwar bald". Was beim Vergleich mit den aktuellen Top-Androids allerdings nicht verschwiegen werden darf: Vom Tempo abgesehen, sind die Topmodelle von Samsung, OnePlus & Co. dem SE in anderen zentralen Kategorien wie Bildschirm oder Kameras natürlich bei Weitem überlegen – von 5G ganz angesehen, das Apple noch gar nicht anbietet.
Tinder: Wer zuhause bleibt, wird beschimpft
Auf Tinder und anderen Dating-Plattformen macht sich eine neue Art von Missbrauch breit. Dabei geht es um überwiegend männliche Nutzer, die andere TeilnehmerInnen trotz der Corona-Pandemie zu persönlichen Treffen nötigen wollen. Wer sich weigert, wird laut Mashable immer häufiger beschimpft, teilweise auch mit rassistischem und sexistischem Inhalt. Das Online-Magazin zeigt Screenshots, in denen Nutzer die Existenz des Virus leugnen, die es als eine Erfindung der US-Demokraten und der "Chinks" (rassistisch für Chinesen) bezeichnen – oder die Frauen, die sich derzeit nicht persönlich treffen wollen, mit Schmähungen wie "Du bist ohnehin kein Treffen wert" beleidigen.
Die Künstlerin Samantha Rothenberg, die skurrile und üble Tinder-Dialoge als Comics zeichnet, hat nach eigenen Angaben in den letzten Wochen hunderte solcher Screenshots erhalten, in denen unbelehrbare Corona-Leugner Frauen teilweise massiv unter Druck setzen. Sie hat deshalb eine Petition gestartet, in der sie die Betreiber von Dating-Apps dazu auffordert, härtere Maßnahmen gegen solche Praktiken und gegen dieses unverantwortliche Verhalten zu ergreifen. Rothenberg verlangt von Tinder & Co. die Möglichkeit, Verstöße gegen das aktuelle Social Distancing zu melden und entsprechende Nutzer zu verwarnen. Tinder-Konkurrent Hinge hat sich bereits bei der Aktivistin gemeldet – und die neue Funktion "Date from Home" eingeführt, die es ermöglicht, während eines schriftlichen Kontakts auf Wunsch direkt in einen Videochat zu wechseln.
Facebook: Diese Woche startet der neue Videochat
Über 700 Millionen Nutzer von Facebook und WhatsApp nehmen derzeit täglich an Videochats teil. In einigen Ländern hat sich diese Zahl seit Beginn der Corona-Krise mehr als verdoppelt. Facebook rückt die Videoanrufe nun noch mehr in den Fokus – und startet bereits diese Woche seinen neuen Videochat Messenger Rooms, der Skype, Microsoft Teams und dem wegen Sicherheitsproblemen in Verruf geratenen Zoom Konkurrenz machen soll. Der neue Videochat ist gratis, bis zu 50 Teilnehmer können sich damit ohne Zeitlimit unterhalten. Und Mark Zuckerberg verspricht, dass Facebook aus den Sicherheitsproblemen anderer Anbieter "seine Lehren" gezogen habe. Man wolle in Sachen Datenschutz "sehr vorsichtig" sein.
In einem Blogeintrag erklärt Facebook, wie Messenger Rooms funktioniert. Der Videochat lässt sich direkt aus der Messenger- oder aus der Facebook-App starten. Teilnehmen können auch Personen, die gar keinen Facebook-Account haben. Wer den Chat startet, kann ihn per Passwort schützen, dann können sich nur eingeladene Teilnehmer unterhalten. An einem offenen Chat, der zum Beispiel auf Facebook angekündigt wird, kann dagegen jeder teilnehmen, der den Link kennt. Wenn Regeln verletzt werden, kann Facebook darüber informiert werden – allerdings werden auch dann kein Video und kein Audio an das Zuckerberg-Netzwerk übertragen. Und Facebook kann die Videochats generell nicht sehen oder hören – versichert Facebook. Messenger Rooms startet „in bestimmten Ländern“ noch in dieser Woche, und in den kommenden Wochen dann auch weltweit. Künftig soll es dabei auch "Räume" geben, die sich aus Instagram und WhatsApp erreichen lassen.
Sonos: Nächste Woche neue Boxen
Von wegen Boxen-Stopp wegen Corona: Sonos präsentiert am 6. Mai neue Hardware. Das hat der kalifornische Heimaudio-Spezialist jetzt auf Twitter angekündigt. "Das wollt Ihr nicht verpassen" und "Die Shows müssen weitergehen", heißt es in dem Tweet vom Wochenende. Bisher ist unklar, welche seiner Lautsprecher Sonos aktualisiert, oder ob völlig neue Produkte anstehen. Golem hat aber Hinweise gefunden, um welche Neuheiten es gehen könnte. Denn auf seiner deutschen Website bietet Sonos derzeit die TV-Soundbar Playbar und seinen Subwoofer Sub um 150 Euro reduziert an, die Preise sinken damit jeweils auf 649 Euro.
Die Promo-Aktion läuft bis 5. Mai, also einen Tag vor der Präsentation der Neuheiten. Damit dürfte eine neue Generation der beiden Modelle anstehen. Die Playbar, die den dünnen Sound von Flachbild-Fernsehern drastisch verbessert, ist eines der letzten Sonos-Geräte, das sich bisher noch nicht mit Amazons Alexa oder mit dem Google Assistant sprachsteuern lässt. Hier bessert das neue Modell voraussichtlich nach. Wer sich nicht im Wohnzimmer belauschen lassen will, bekommt – wie bei Sonos üblich – sicherlich aber wieder die Möglichkeit, die Assistenten bei der Einrichtung des Systems nicht zu aktivieren. Außerdem dürfte Sonos am 6. Mai neue Informationen zur anstehenden umfassenden Aktualisierung seines Betriebssystems liefern.
Ja! Ja! Ja! So wirbt die BVG für Gesichtsmasken
Ab heute trägt ganz Deutschland Maske. In Bussen, Bahnen und beim Einkaufen ist das Tragen einer Gesichtsmaske jetzt in allen Bundesländern Pflicht, um andere Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Eine der besten Kampagnen, die zeigt, warum diese Maßnahme so sinnvoll und wichtig ist, kommt einmal mehr von den Berliner Verkehrsbetrieben. "Am Montag kommt die Maskenpflicht im Nahverkehr. Wir haben für euch die wichtigsten Informationen zusammengetragen", erklärt die BVG auf Twitter.
Die Berliner stellen und beantworten dabei sieben ganz schlichte Fragen wie "Gilt die Maskenpflicht auch für mich?", "Kann es vorkommen, dass manche Leute trotzdem keine Maske tragen?" oder "Und ihr seid euch sicher, dass das bei der Eindämmung des Virus hilft?" Die Antworten auf die sieben Fragen lauten sieben Mal schlicht und einfach „Ja“. Besser lässt sich das Thema nicht auf den Punkt bringen, dafür gibt es völlig zurecht schon über 8.500 Likes.