Daten für digitale Wirtschaft:
eMarketer: Springer kauft sich einen Marktforscher
eMarketer liefert in den USA Daten für digitales Marketing, digitalen Vertrieb und digitale Trends. Jetzt gehört der Marktforscher Springer.
Zuwachs für die rasant wachsende US-Digitalsparte Axel Springers: der Konzern übernimmt 93 Prozent der Anteile an eMarketer. Den New Yorker Anbieter von Analysen, Studien und digitalen Marktdaten bezeichnet Springer als "erste Adresse für exzellent recherchierte, zuverlässige Geschäftsinformationen in den Bereichen digitales Marketing, digitaler Vertrieb und digitale Trends".
Springer lässt sich den eMarketer-Deal 213 Millionen Euro kosten. Die beiden Mitgründer Terry Chabrowe, CEO, und Geoff Ramsey, Chief Innovation Officer, werden mit zusammen rund sieben Prozent der Anteile beteiligt bleiben. Sie werden Springer zufolge dem Unternehmen langfristig verbunden sein und ihre Funktionen weiterhin ausüben.
Der Kauf von eMarketer sei "ein weiterer Meilenstein in der Strategie, mit digitalen Aktivitäten im englischsprachigen Raum – vor allem auf dem US-Markt – zu wachsen und das Portfolio innovativer Bezahlangebote auszubauen", heißt es vom Unternehmen. Der US-Marktforscher wurde 1996 gegründet und beschäftigt mehr als 180 Mitarbeiter.
eMarketer passe perfekt zu den konzerneigenen Fachdiensten BI Intelligence und Politico Pro in Europa, heißt es. In den USA ist Springer unter anderem am Internet-Magazin Ozy, dem Wirtschafts-Onlinemagazin Business Insider, dem Social-Video-Dienst NowThis Media und der Photo-Community Pixlee beteiligt.
Springer-Boss Mathias Döpfner wird in der Mitteilung vom Freitag so zitiert:
"Da sich mehr und mehr Branchen der Herausforderung der Digitalisierung stellen, wird es immer wichtiger, relevante Marktinformationen auf intelligente Weise zu generieren, zu verarbeiten und zu präsentieren."
Der eMarketer-Bestand wird als beachtlich dargestellt: Studien, Datenbanken, Statistiken, Infografiken und Prognosen des Unternehmens werden nach eigenen Angaben jährlich über 65.000 Mal von internationalen Medien zitiert. Über 1000 Firmen haben demnach Abonnementverträge mit eMarketer abgeschlossen und tragen damit rund 81 Prozent zu den Erlösen der New Yorker bei.
Zusätzlich zu seinem Hauptsitz im Big Apple betreibt das Unternehmen ein Büro in London zur Betreuung des europäischen Marktes. Springer finanziert den Einstieg "mit Mitteln aus bestehenden Kreditlinien". Noch müssen die zuständigen Kartellbehörden den Deal abnicken.