
Zensur:
Zu dick: Facebook lehnt Werbung mit Plus-Size-Model ab
Hat Facebook ein Problem mit dicken Menschen? Die Plattform weigert sich, eine Anzeige mit dem fülligen Model Tess Holliday zu schalten. Die Begründung des Unternehmens: Das Bild verstoße gegen die für Facebook-Werbung geltenden Gesundheitsrichtlinien.

Foto: Cherchez la Femme/ Screenshot via Facebook
Hat Facebook ein Problem mit dicken Menschen? Die Plattform weigert sich, eine Anzeige der australischen feministischen Talkshow "Cherchez la Femme" zu schalten. Das Motiv zeigt das Plus-Size-Model Tess Holliday und bewirbt ein im Juni stattfindendes Event, das gerade fülligen Frauen ein positives Körperbild und mehr Selbstbewusstsein vermitteln vermitteln soll. Facebook lehnt die Anzeige mit Verweis auf seine Gesundheitsrichtlinien ab.
Das Motiv ist indes noch auf der Eventseite der Veranstalter zu sehen und wird dort auch bleiben. Facebook spricht sich nur gegen sein Verwendung als Werbemotiv aus.
"Cherchez la Femme" hatte die Weigerung des Unternehmens zunächst mit einem Screenshot dokumentiert. Auf Anfrage der Talkshow begründete das Ad Team von Facebook die Entscheidung ausführlicher: Das Bild würden einen Köper - beziehungsweise Köperteile - als nicht begehrenswert darstellen. Konkret bedeutet das laut Ad Team etwa Nahaufnahmen von "Speckröllchen". Derartige Bilder würden ein negatives Gefühl beim Betrachter erzeugen. In dem Schreiben empfiehlt Facebook deshalb Motive mit sportlichen Aktivitäten wie Joggen oder Radfahren.
Die Empfehlung Facebooks interpretiert man bei "Cherchez la Femme" auf ganz eigene Weise.
Laut "Spiegel Online" hat sich Facebook mittlerweile für seine Entscheidung entschuldigt. Das Foto entspreche doch den eigenen Richtlinien, teilte das Unternehmen am Montag mit. Das Netzwerk ist schon öfter wegen seiner Zensurpolitik in die Kritik geraten. Im vergangenen Jahr beschäftigten Facebook sowohl die Hasskommentare seiner Nutzer als auch die Darstellung von Nacktheit.