
Zoffel Steiger Gruppe entbindet Wunschkind
Die Ruzicka-Affäre hat weiterhin Folgen: Die in die schlagzeilen geratene Werbeagentur Zoffel Steiger Gruppe hat sich von ihrem Gründer Reinhard Zoffel getrennt und umbenannt.
Die Wiesbadener Werbeagentur Zoffel Steiger Gruppe (ZSG) hat sich von ihrem Gründer Reinhard Zoffel getrennt. Er wird der Beihilfe zur Untreue verdächtigt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen bereits. Die Agentur hat sich indes umbenannt und agiert nun unter dem Namen Wunschkind.
Den Vorstandsvorsitz der Holding hat Ralf Tippelt inne. Neben ihm fungieren Ronny Csallner, Hans-Martin Kessler, Dieter Ostheimer, Wolfgang Steiger, Henry Rölz und Ena Zoffel als Gesellschafter.
Grund für den Neuanfang sind die Negativ-Schlagzeilen, die die Ruzicka-Affäre mit sich brachte. Der ZSG-Vorgängeragentur Zoffel Hoff Partner (ZHP) beziehungsweise ihren Gründern Reinhard Zoffel und Volker Hoff wurde immer wieder vorgeworfen, in den Skandal verstrickt zu sein. Hoff, inzwischen hessischer CDU-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, hatte seine Anteile an ZHP im Sommer 2006 an Wolfgang Steiger verkauft, woraufhin die Agentur unter dem Namen ZSG auftrat.
Kurz darauf wurde der frühere Deutschland-Chef der Mediaholding Aegis, Alexander Ruzicka, verhaftet. Dem hessischen Landgericht liegt nun seit einigen Wochen die Anklage gegen vier Beschuldigte vor, die Aegis Media um 52 Millionen Euro geprellt haben sollen. Die zuständige Strafkammer will in dieser Woche über die Prozesseröffnung entscheiden. Neben den vier Angeklagten wird gegen 20 weitere Personen ermittelt, darunter Reinhard Zoffel.