Zoff um "Mama": WAZ schickt die Anwälte los
Mama Mia: Die WAZ-Gruppe setzt mit einstweiligen Verfügungen den Konkurrenten ihres Neulings „Mama“ zu. Jetzt nimmt Vikant Publishing eine Änderung an „Mama’s Life“ vor.
Die WAZ-Gruppe setzt mit einstweiligen Verfügungen den Konkurrenten ihres im Oktober erschienenen Neulings „Mama“ zu. Nachdem der Verlag Luna Media sein Magazin „Luna Mama“ bereits in „Luna Mum“ umbenannt hat, nimmt nun auch der Vikant Publishing eine Änderung an „Mama’s Life“ vor. Zwar wird der Name beibehalten, doch werde er „ im Titelzug das ‚Life‘ stärker betonen“, sagt Vikant-Verleger Andrew A. Busse.
Zu dieser Einigung kamen die WAZ-Gruppe und Busse, nachdem der Essener Konzern Vikant mit einer EV wegen Verwechslungsgefahr Druck gemacht hatte. Die Änderung im Schriftzug des Monatstitels sei „in unserem Sinne, da das Heft bei den Lifestyle-Magazinen und nicht im Eltern-Segment platziert werden soll“, merkt Busse an. Luna-Media-Chef Uwe Schröder hatte Ende November im „Kontakter“ erklärt, drei Hefte mit „Mama“ im Titel seien zu viel. Auch er hatte laut Busse eine EV der WAZ-Gruppe erhalten, die sich "grundsätzlich nicht zu etwaigen Rechtsstreitigkeiten" äußert. „Luna Mum“ war im Sommer gestartet und erscheint inzwischen quartalsweise.
Indessen hat sich der schwedische Verlag Bonnier ausdrücklich von den deutschen „Mama“-Magazinen distanziert. Das Printhaus verlegt seit Jahren den Titel „Mama“ in Schweden, den Niederlanden und Belgien. „Jeder, der im Magazingeschäft arbeitet weiß, dass es beinahe unmöglich ist, ein journalistisches Konzept vollkommen rechtlich zu schützen“, erklärt Ulrika Saxon, CEO der Bonnier-Magazine. Eine „nicht existierende Kooperation“ zu implizieren, sei gegenüber dem Markt jedoch „ethisch fragwürdig und unfair gegenüber der Branche“. Die „Mama“-Ausgabe der WAZ ähnelt der Bonnier-„Mama“ zum Teil sehr.
Offen bleibt derweil, ob die WAZ-Gruppe das Magazin „Mama“ überhaupt in Serie gehen lässt. Noch gebe es hier keine Entscheidung, teilt die WAZ-Gruppe auf Anfrage mit. Im Oktober war das nur 36 Seiten dünne Heft zunächst einmalig an den Kiosk gekommen.