
Ausbildung:
Zoff in der Texterschmiede: Drei Gründungsmitglieder steigen aus
Die drei Gründungsmitglieder Armin Reins, Veronika Classen und Torsten Lütjens haben ihren Austritt aus der Hamburger Texterschmiede erklärt. Hintergrund ist ein Streit um die künftige Ausrichtung der angesehenen Ausbildungsstätte für den Werbenachwuchs.
Die drei Gründungsmitglieder Armin Reins, Veronika Classen und Torsten Lütjens haben ihren Austritt aus der Hamburger Texterschmiede erklärt. Hintergrund sind zum einen ein Streit um die künftige Ausrichtung der angesehenen Ausbildungsstätte für den Werbenachwuchs, aber offenbar auch persönliche Differenzen. Der Verein Texterschmiede Hamburg e.V. besteht bzw. bestand aus sieben Vereinsmitgliedern. Nach mehreren kontrovers geführten Mitgliederversammlungen kam es zum Bruch zwischen den drei nun Ausgetretenen und den verbleibenden Mitgliedern Matthias Berg (Vorsitzender), Christian Storck, Horst-Dieter Martinkus und Jan Oliver Wurl.
Mitgründer Armin Reins - bislang zweiter Vorstand - erklärte: "Ich habe den anderen Vereins-Mitgliedern eine längst fällige Neu-Strukturierung der Texterschmiede vorgeschlagen. Diese sah unter anderem vor, dass sich führende Köpfe der Förder-Agenturen in einem Rektorat und als Vollmitglieder im Verein verstärkt engagieren." Dieses Modell sei unter anderem von Stefan Kolle (Kolle Rebbe) und Stefan Zschaler (Leagas Delaney) begrüßt worden. "Leider fand mein Vorschlag nicht die notwendige Mehrheit in der Runde unserer insgesamt sieben Vereins-Mitglieder."
Matthias Berg, der die Leitung der Schule vor drei Jahren von Mitgründer Detlef Gerlach übernommen hatte, kann Reins' Ausführungen nicht ganz nachvollziehen. Teile der geplanten Neu-Strukturierung seien bereits umgesetzt, so Berg. Nun gelte es, die Identifikation der Partneragenturen und Fördermitglieder mit ihrer Ausbildungsstätte weiter zu stärken. Die Schule, die jährlich 44 neue Absolventen ausbildet, ist einerseits auf Fördermitglieder und dazu auf die Schulgebühren angewiesen. Die vor 15 Jahren gegründete Texterschmiede bekam über die Jahre etwa mit der Miami Ad School und in diesem Jahr zusätzlich durch die neu gegründete JvM-Academy immer mehr Konkurrenz. Sie selbst sieht sich weiterhin als "die wichtigste Ausbildungsstätte für Texter und Konzeptioner im deutschsprachigen Raum."
Auf Grund der demografischen Entwicklung gibt es aber immer weniger geeignete Bewerber. Laut Schulleiter Berg bleibt der Schulbetrieb von den aktuellen Vorgängen im Verein unberührt. Auch stünden die neuen Bewerber für den künftigen Jahrgang schon fest: Die Kandidaten seien bereits zum traditionellen "Top 60 Prüfungs-Tag" eingeladen.