Neues Pro-Sieben-Format:
Zervakis & Opdenhövel: Taliban, Flut, Bier
ProSieben zeigte am Montagabend erstmals das zweistündige Live-Journal mit Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel. Es ist ein Mix aus politischen und gesellschaftlichen Themen - ein Mix aus Ernst und Spaß.
News-Formate liegen voll im Trend. Private TV-Sender haben zahlreiche neue im Programm, wie zum Beispiel "RTL Direkt" mit Jan Hofer. Jetzt präsentierte Pro Sieben seine neue Sendung "Zervakis & Opdenhövel". In einem Studio mit Sitzecke und einigen Studiozuschauern startete die Sendung hochpolitisch. Nämlich mit Afghanistan.
Erster Gast in der Sendung, die immer montags um 20.15 Uhr zu sehen sein wird, war der afghanische Popstar Aryana Sayeed. Die Musikerin berichtete über ihre Flucht aus Afghanistan im August. Sie sprach darüber, dass die Taliban die Frauen als Feinde ansähen. Jetzt sei man wieder an dem Punkt wie vor zwanzig Jahren, beklagte sie. Weil sie eine Karriere als Sängerin angestrebt habe, habe auch sie Drohungen der Islamisten bekommen.
Ebenfalls ein gut gewähltes und relevantes Thema in der zweiten Hälfte: Die Flutkatastrophe in Westdeutschland. Ein Pärchen, das alles verloren hat, wurde in einem Videoclip vorgestellt und war dann auch zu Gast in der Sendung in Unterföhring bei München auf dem Gelände des TV-Senderkonzerns ProSiebenSat.1.
ProSieben hat sich eine Programm-Zeit ausgesucht, in der es Konkurrenz mit Polit-Talks gibt. Das Erste sendet in der Zeit seine Talkshow "Hart aber Fair" mit Frank Plasberg. Der neue TV-Sender Bild will (mindestens) bis zur Bundestagswahl unter der Woche abends einen Talk über Aufreger-Themen des Tages präsentieren.
Das Journal bei ProSieben setzt aber einen breiteren Fokus. So plaudert Musiker James Blunt mit den Moderatoren über Bier und Brexit. Opdenhövel und Blunt machen dann einen Bierhumpen-Stemmen-Wettbewerb. Zervakis liest in der Zeit Zuschauerfragen an Blunt vor, die über eine App reinkommen. Opdenhövel fragt den Musiker dann: "Wie lange hast Du in Deutschland gelebt?". Blunt antwortet: "Nein."
Auch Top-Politiker sind in der Sendung zu sehen. Einspielfilme zeigen FDP-Politiker Wolfgang Kubicki und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Taxis herumfahren, die sich den Fragen von Wählern rund um die Bundestagswahl stellen. Eine Art Speed-Dating-Format. Dann Stopp beim Currywurst-Stand. Kubicki steigt ein wenig ungelenk aus dem Taxi und sagt: "Früher habe ich mich amüsiert, wenn meine Mutter - wie die ausgestiegen ist aus dem Auto. Und jetzt steige ich genauso aus."
Am Ende der Sendung gibt es dann von Opdenhövel diesen Abschiedsgruß: "Und denken Sie dran: Morgen ist schon Dienstag."