Cannes Lions 2019:
Zehn Löwen für Deutschland - DDB holt Design-Gold
Acht Design-Löwen, abgesehen davon Enttäuschung bei den deutschen Agenturen. Das ist die Bilanz der Preisverleihung am ersten Abend der Cannes Lions.
In der Design-Kategorie sind die Deutschen traditionell stark. Und die Agenturen wurden auch in diesem Jahr den Erwartungen gerecht. DDB Düsseldorf sichert sich am ersten Cannes-Abend gleich einen Gold-Löwen in der Kategorie. Und zwar für die Stabilo-Kampagne "Highlight the Remarkable", für die es bereits im vergangenen Jahr Cannes-Gold gab - damals allerdings in der Outdoor-Kategorie.
Ein kurioser Fall. Die Kampagne war bereits im April 2018 erschienen und durfte für die diesjährigen Cannes Lions eingereicht werden, weil dafür Arbeiten von März 2018 bis April 2019 zugelassen waren. Es gilt lediglich die Einschränkung: Eine "doppelte" Einreichung darf nicht in derselben Oberkategorie erfolgen. Insofern hat offenbar alles seine Richtigkeit.
Heimat holte zweimal Silber bei Design, und zwar für das Blumenpapier "Flowers Talking" von Bloomy Days und für "MyCoffin - Der personalisierte Sarg" für den Bundesverband Deutscher Bestatter:
Weitere Silber-Löwen in der Kategorie gehen an Publicis Pixelpark für "The World's Fastest Annual Report" (Puma) und "The Tampon Book" von Scholz & Friends für The Female Company.
Design-Bronze gab es für Mutabor (Pal), Serviceplan (Dot Mini) und Scholz & Friends (Tagesspiegel #Queerformat).
Katzenjammer bei Outdoor Lions
Keinen einzigen deutschen Löwen gab es dagegen in der Outdoor-Kategorie. Auch bei den Pharma Lions sowie bei Health & Wellness gehen die heimischen Agenturen komplett leer aus.
Lediglich bei Print & Publishing reichte es noch für einmal Silber (Scholz & Friends/Berliner Philharmoniker) und einmal Bronze (Ogilvy/Deutsche Bahn). Macht insgesamt für deutsche Agenturen am ersten Abend: einmal Gold, fünfmal Silber, viermal Bronze.
Die Grand-Prix-Gewinner des Abends
Der große Cannes-Favorit des Jahres - die Nike-Kampagne "Dream Crazy" mit Colin Kaepernick - sichert sich gleich am ersten Abend den Outdoor-Grand-Prix (Agentur: Wieden + Kennedy).
Auch der Design-Grand-Prix geht in die USA - und zwar an das Google Creative Lab für das "Creatability"-Projekt: Hier geht es darum, Menschen mit Behinderung zu ermöglichen, mit Hilfe von diversen KI-Tools kreativ tätig zu werden.
Den Print & Publishing-Grand Prix sichert sich die libanesische Tageszeitung "An-Nahar", die an einem Tag komplett inhaltsfrei erschien - aus Protest, weil es dem Land über ein halbes Jahr lang nicht gelang, eine Regierung zu bilden (Agentur: Impact BBDO, Dubai).
In der Health & Wellness-Kategorie geht der Grand Prix in diesem Jahr nach Israel für "ThisAbles": die Produktion von behindertengerechten Ikea-Möbeln mit Hilfe des 3-D-Druck-Verfahrens (McCann Tel Aviv).
GSK China und McCann Health (Shanghai) gewinnen den Pharma-Grand-Prix mit einer Eigentest-App ("Breath of Life") für COPD-Erkrankte (chronisch-obstruktive Bronchitis).