Die Mutmaßung des VPRT, das Programmschema von ZDFneo könne eine Gebührenerhöhung auslösen, bezeichnete der ZDF-Programmdirektor als "Falschmeldung wider besseres Wissen". ARD und ZDF hätten sich nicht nur für die laufende, sondern auch für die Gebührenperiode ab 2013 verpflichtet, keinen zusätzlichen Entwicklungsbedarf für diese Kanäle anzumelden. Alle Mittel, die das ZDF in seine drei digitalen Ergänzungskanäle steckt, müssen an anderer Stelle eingespart werden. Unter dem Strich entwerfe der VPRT ein "Zerrbild" des ZDF-Spartenkanals, weil er "anscheinend einen ernstzunehmenden Wettbewerb um jüngere Zuschauer" fürchte.

ZDFneo ersetzt mit Serien, Filme, Dokus und Magazinen ab November den bisherigen Spartensender ZDFdoku. Die Ankündigung des ZDF kommentierte VPRT-Präsident Jürgen Doetz mit den Worten: "Das übertrifft unsere schlimmsten Befürchtungen." ZDFneo sei ein Beleg dafür, dass die Öffentlich-Rechtlichen völlig schamlos auf der Weide der Privaten grasen. Dabei sei es gerade nicht die Aufgabe von ARD und ZDF, mit Gebührengeldern privaten Rundfunk unmöglich zu machen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.