"Mein ZDF" kommt hinzu :
ZDF erneuert die Mediathek
Das ZDF passt seine Mediathek an das Zeitalter der Smartphones an: Mit der Runderneuerung kann sich jeder sein eigenes Angebot basteln.
Das ZDF präsentiert seine Mediathek nach fast 15 Jahren im Netz in neuer Optik und mit neuen Angeboten. Der Relaunch ist für nächsten Donnerstag, 27. Oktober angesetzt.
Die zentrale Änderung: "Mit dem Relaunch verschmelzen wir unser Programmportal ZDF.de und die Mediathek zu einem zentralen Angebot", erklärt der Leiter der Redaktion Neue Medien, Eckart Gaddum. "Damit setzen wir unsere Strategie, Bewegtbild in den Mittelpunkt zu stellen, konsequent fort."
Neu ist "Mein ZDF", mit dem Nutzer ihr persönliches Programm von Krimis bis Talkshow zusammenstellen können, wenn sie angemeldet sind oder es mit Cookies gespeicherte Infos über besuchte Webseiten gibt. In persönlichen Empfehlungen schlägt das ZDF-Angebot künftig Videos vor. Über ein Plus-Zeichen können Seiten in Facebook, Twitter und Google plus geteilt werden.
So scrollt man sich durchs neue Bewegtbildangebot
Wer die neue Mediathek und damit die ZDF-Hauptseite öffnet, sieht zunächst den Aufmacher - zum Beispiel ein Filmangebot. Darunter zeigt der Sender, welche Videos neu sind. Wer nach unten scrollt, findet Sendungen und Inhalte nach Themen: Nachrichten, Filme/Serien, Doku/Wissen und Comedy, dann folgt ein Blick aufs neue junge Netzangebot Funk, bis beliebte Rubriken, persönliche Empfehlungen und "Mein ZDF" folgen.
Ganz oben auf der Seite findet ein Nutzer beim Navigieren künftig unter "Rubrik" zwölf Genres. Geboten werden dort Themenfelder von Politik über Gesellschaft bis Krimi sowie Sender der ZDF-Familie (ZDF Neo und ZDF Info) und Partnersender wie Arte.
Gutachten forderte erst kürzlich mehr ZDF-Bewegtbild fürs Netz
Die Mainzer sehen in der neuen Mediathek keinen Rückschritt fürs Fernsehen zugunsten des Internets. "Das Medium Fernsehen ist quicklebendig - egal auf welchem Gerät bleibt hochwertiges Bewegtbild gefragt", erklärt ZDF-Chefredakteur Peter Frey per Mitteilung.
Erst Anfang Oktober hatte sich der Sender durch ein Gutachten mit dem Titel "Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud" versichern lassen: Gerade online seien Videos besonders nachgefragt und wichtig. Und im Internet, ergänzte ZDF-Intendant Thomas Bellut damals, liege die Zukunft. "Entscheidend wird sein, wie man im Netz unterwegs sein wird."
Redaktionschef Gaddum betont jetzt, die Besucher könnten die Mediathek des öffentlich-rechtlichen Senders wie ein selbstständiges Videoportal nutzen. "Dennoch wissen wir: Ihr Erfolg wird nach wie vor durch die Verbindung zu den ZDF-TV-Kanälen gepusht." Künftig wollen die Mainzer noch öfter Sendungen online vorab ausstrahlen oder Pakete zum "Binge-Watching", zum "Koma-Glotzen".
Die neue ZDF-Mediathek ist über alle Geräte abrufbar
Seit 2002 gibt es die ZDF-Mediathek, die 2005 und 2007 überarbeitet wurde. Vor neun Jahren zählte der Sender rund neun Millionen Besuche von ZDF.de und Mediathek pro Monat, inzwischen sind es 45 Millionen. Die Version von 2007 besteht im Kern bis heute, 2011 kam eine App hinzu.
Die neue Mediathek ist nicht nur per Computer und Laptop zu sehen, auch auf Tablets und Smartphones - per Webseite oder App. Das Erscheinungsbild ist ähnlich. Die App bietet nur Videos. Auch im Smart TV wie HbbTV, Fire TV, Android TV, Apple TV kann das neue Angebot genutzt werden.
ps/dpa