
ZDF: Schächter stellt sich vor Brender und ZDFneo
Markus Schächter will den Chefredakteur Nikolaus Brender weiter an seiner Seite haben und den neuen Digitalkanal ZDFneo bewusst als Spartenkanal platzieren.
ZDF-Intendant Markus Schächter verteidigt die Vertragsverlängerung von Chefredakteur Nikolaus Brender und den neuen Digitalkanal ZDFneo. Die Personalie ist zwar am Freitag bei der Sitzung des Fernsehrats nicht thematisiert worden. Schächter betont aber am Rande der Tagung gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa": ”Ich werde weiterhin für die Verlängerung Brenders werben und dem Verwaltungsrat einen entsprechenden Vorschlag machen". Das Gremium tritt am 27. November zu seiner nächsten Sitzung zusammen und wird die Vertragsverlängerung dann auf der Tagesordnung haben. Unter anderem hatte sich der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU), stellvertretender Vorsitzender im ZDF-Verwaltungsrat, gegen eine erneute Berufung des 60-jährigen Brenders ausgesprochen. Das Gremium verständigt sich üblicherweise mit dem Intendanten über die Ernennung des Chefredakteurs.
Kurz vor dem Start des digitalen Kanals ZDFneo am 1. November verteidigt Schächter das neue Angebot gegen die Kritik der privaten Sender uns ihres Verbandes VPRT. Die teils aggressive Reaktion der Wettbewerber sei ”scheinheilig“, sagt er. Vor allem der Vorwurf, es gebe keine Nachrichten, sei nicht nachvollziehbar. Gerade auf Betreiben der Privaten sei ZDFneo als Spartenkanal konzipiert worden und dürfe als solcher keine regelmäßigen Nachrichten ausstrahlen. Der neue Kanal soll die 25- bis 49-jährigen Zuschauer ansprechen. Schächter bezeichnet den Sendestart als ”historischen Schritt“, der endlich die Beschränkung des ZDF auf ein Ein-Kanal-System aufhebe.