Frauenfußball-EM:
ZDF ändert Werbespot für Frauenfußball-EM
Das ZDF hat auf die Sexismus-Vorwürfe reagiert und seinen Werbespot für die Frauen-EM in Schweden überarbeitet. Nun bekommt auch ein halbnackter, bügelnder Mann seinen Auftritt.
Nach der heftigen Kritik an einem Werbefilm für die Fußball-EM der Frauen hat das ZDF den Spot verändert - und zeigt nun neben einer Frau an der Waschmaschine einen Mann am Bügelbrett. In der ursprünglichen Version des etwa 20 Sekunden langen Spots schießt eine junge Frau im Dress der Nationalelf einen verschmutzten Ball in die Trommel einer Waschmaschine und wartet, während dieser gewaschen wird.
Der laut ZDF eigentlich lustig gemeinte Werbefilm löste bei Twitter und Facebook Kritik und Spott aus und brachte dem Sender Sexismus-Vorwürfe ein. Neu ist nun der zweite Teil des Films: Nachdem die Spielerin den Ball in die Waschmaschine geschossen hat, ist ein muskulöser Mann mit freiem Oberkörper am Bügelbrett zu sehen, der den Daumen hebt.
"Wir haben natürlich die Diskussion im Netz und in einigen Medien verfolgt", erklärte ein ZDF-Sprecher. "Die Kritik nehmen wir ernst und haben deshalb eine Szene nachgedreht und in den Spot eingefügt. Wir glauben, dass so sehr viel deutlicher erkennbar ist, dass hier wirklich nur augenzwinkernd mit einem alten Rollenklischee gespielt wird."
Mit dem ersten Film warb das ZDF für die Übertragung des Spiels Deutschland-Niederlande am vergangenen Donnerstag aus Vaxjö (Schweden). Am Ende des neuen Spots, den das ZDF bei Twitter unter der Überschrift "EM-Trailer - Nächster Waschgang" präsentierte, wurde auf das Spiel Deutschland-Island am Sonntagabend aufmerksam gemacht. Und zwar so:
Das ZDF hatte sich bereits am Freitag den Vorwürfen gestellt. Die Online-Nutzer redeten "nicht wirklich positiv" über diesen Spot, sagte der Social-Media-Verantwortliche beim ZDF, Michael Umlandt. Er griff unter anderem ein Facebook-Posting heraus: "Fußball hat absolut nichts mit Wäsche waschen zu tun, und wenn es um Männerfußball ginge, würde niemand auf so einen Schmunzelspot kommen." (dpa/kas)