Yahoos Überschuss brach von 6,8 Milliarden auf 76 Millionen Dollar (67 Mio Euro) ein. Im Vorjahr war allerdings ein gut sechs Milliarden Dollar schwerer Sonderertrag verbucht worden. Grund war ein wertvoller Anteil an Alibaba, der beim Börsengang des chinesischen E-Commerce-Giganten Yahoos Kasse gefüllt hatte. Im Januar hatte Mayer unter dem Druck von Investoren einen Plan vorgestellt, um dieses Geld steuerfrei an die Aktionäre weiterzureichen.

Die 15-prozentige und zuletzt noch auf gut 23 Milliarden Dollar taxierte Alibaba-Beteiligung soll zusammen mit Yahoos Geschäft mit kleinen Unternehmen in der neuen börsennotierten Firma Aabaco gebündelt werden. Die Gesellschaft muss aber als operativ aktiv und nicht als bloßes Investmentvehikel eingestuft werden, damit der Fiskus bei der Transaktion nicht zuschlägt. Die US-Steuerbehörde IRS meldete jedoch Bedenken an, das Manöver zu bewilligen. Seitdem fürchten die Aktionäre, die Ausgliederung könne teuer werden.

In einer Telefonkonferenz nach der Bilanzvorlage betonte Yahoos Finanzchef Ken Goldman, trotz der Ungewissheit über die Zustimmung der Steuerwächter an dem Plan festzuhalten. Mayer bezeichnete das Vorhaben als "Top-Priorität". Allerdings könne sich die Abspaltung bis Januar hinziehen. Bislang hatte Yahoo stets das Jahresende anvisiert. Die Aussicht auf eine steuerpflichtige Ausgliederung hat die Yahoo-Aktie bereits stark in Mitleidenschaft gezogen - in den letzten sechs Monaten ist der Kurs um über ein Viertel gefallen.