Gruner + Jahr:
Wird das Segment Thermomix die neue "Landlust"?
Kurz und knapp angekündigt wurde es schon vorige Woche, nun rückt Gruner mit mehr Informationen zu "Essen & Trinken mit Thermomix" raus.
Kurz und knapp angekündigt wurde es schon vorige Woche, nun rückt Gruner + Jahr mit mehr Informationen zu "Essen & Trinken mit Thermomix" raus. Es ist der vierte Titel, der Rezepte und Tipps rund um das Küchengerät von Vorwerk anbietet. Ab 12. Oktober liegt das Magazin am Kiosk.
Chefredakteur und G+J-Chefkoch Jan Spielhagen: "Ich freue mich riesig über diese Partnerschaft. Wir haben das Beste aus zwei Welten zusammengebracht – die Technologie des Thermomix und die Kochkompetenz der Versuchsküche von 'Essen & Trinken' –, um eine neue, hochwertige Küche für den Thermomix zu entwickeln. Fünf unserer 'Essen & Trinken'-Köche haben sich dazu bei Vorwerk auf die Entwicklung von Thermomix-Rezepten schulen lassen und die Arbeitsweise der Küchenmaschine kennengelernt."
Gruner und Vorwerk kennen sich schon lange: Der Vermarkter des Hamburger Verlags G+J EMS ist für den Anzeigenverkauf der Vorwerk-eigenen Lizenztitel "Thermomix Magazin" zuständig.
Der Markt hat durchaus Potenzial: Das Küchenwunder, das Vorwerk nur im Direktvertrieb verkauft, hat eine große Schar an Fans. Doch selbst denen wird es ab und zu an der nötigen Fantasie mangeln, die Möglichkeiten des Geräts wirklich voll auszuschöpfen und Vielfalt auf den Tisch zu bringen. Außerdem mögen die Magazine - von "Mixx" und "Mein Thermo" über das "Thermomix Magazin" bis zu "Essen & Trinken mit Thermomix" - auch das Zeug dazu haben, Skeptiker zu überzeugen. Da das Küchengerät gut 1000 Euro kostet, sind die Erwartungen hoch - und unter den Nicht-Fans gibt es durchaus Kritiker, die meinen, für hin und wieder einen Eintopf sei das doch zu viel.
Bald aber kann die Küchenfee noch mehr: Der Thermomix wird bald digital - dann lassen sich Rezepte direkt aus dem Netz aufs Gerät laden (ein Minuspunkt für die vier Magazintitel), berichtete kürzlich "RP Online". Und: Dem "Handelsblatt" sagte Vorwerk-Chef Reienr Strecker: "Es wird sicherlich keine zehn Jahre mehr dauern, bis der Thermomix selbst Essen bestellt."
Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Was der Thermomix heute alles kann, führen die nunmehr vier Titel vor - alle im Zweimonatsrhythmus und für um die 5 Euro pro Ausgabe (der Lizenztitel "Thermomix Magazin", den Vorwerk verantwortet, liegt bei 3 Euro, ist aber ein wenig dünner als die Wettbewerber).
"Landlust"-Effekte für den Thermomix?
Einen gibt es schon mal ganz konkret: Tatsächlich ist der für "Landlust" verantwortliche Landwirtschaftsverlag am G+J-Projekt beteiligt. Es ist der erste gemeinsame Titel der Verlagsgruppe Deutsche Medien-Manufaktur (DMM), die G+J und der Landwirtschaftsverlag gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Die Konkurrenten von Falkemedia übrigens sind auch im Landlust-Segment zu Hause: Hier erscheint "Landgenuss".
Was noch für einen "Landlust"-Effekt im neuen Rezeptheft-Segment spricht: Das Gerät ist ein Renner mit gut 400.000 verkaufen Geräten allein 2015. Den Hype angekurbelt haben die Tumulte im Herbst 2015 bei Aldi: Der Discounter hatte ebenso wie Lidl eine Billig-Variante des Multiküchenhelfers angeboten, die reißenden Absatz fand und auch das Original ins Gespräch brachte.
Thermomix und seine Hefte
Das Zielgruppenpotenzial ist also enorm, auf das nun vier Magazine schielen. Das bewies zuletzt "Mein Thermo": Der Verlag Falkemedia musste 30.000 Hefte nachdrucken, das das Heft mit der Startauflage von 100.000 Exemplaren schnell vergriffen war. Hier noch mal auf einen Blick die Wettbewerber:
"Essen & Trinken mit Thermomix" (DMM): zweimonatlich (ab 12. Oktober), 5 Euro pro Ausgabe, Druckauflage 200.000, Umfang 104 Seiten
"Mein Thermo" (Falkemedia): zweimonatlich (seit 6. September), 4,99 Euro pro Ausgabe, Startauflage 93.000 (nach einer Woche ausverkauft, 30.000 nachgedruckt), Umfang 116 Seiten
"Mixx" (Heel Verlag): zweimonatlich (aktuelle Ausgabe vom 14. September), 4,90 Euro pro Ausgabe, Druckauflage 126.300 (verkaufte: 88.100), Umfang 96 Seiten
"Thermomix Magazin" (Vorwerk): zweimonatlich (aktuelle Ausgabe vom 23. September), 3 Euro/Ausgabe, Druckauflage 415.000 (verkaufte Abo-Auflage 385.000), Umfang 44 Seiten