
Wird Das Vierte wieder verkauft?
Insider sind sich sicher: Sendereigner Dimitri Lesniewski ist auf der Suche nach einem Käufer für den kleinen Münchner Sender. Das Vierte strebt indes für 2010 den Break-even an.
Der Münchner Sender Das Vierte steht möglicherweise davor, erneut verkauft zu werden. Wie der W&V-Schwestertitel "Kontakter" unter Berufung auf Branchenkenner in seiner aktuellen Ausgabe (EVT: 18.01.) berichtet, ist der russische Besitzer Dimitri Lesniewski auf der Suche nach einem Interessenten für den Fiction-Kanal. Auch Preise werden schon gehandelt: Mehr als 35 Millionen Euro sollen anfangs aufgerufen gewesen sein. Mittlerweile soll sich das Gebot auf den ursprünglichen Kaufpreis von rund 17 Millionen Euro und darunter eingependelt haben, heißt es. Der Sender soll schon vielen Marktpartnern angeboten worden sein; Namen wie Burda, ProSiebenSat.1 und Jan Mojto fallen. Sie alle sollen abgewunken haben. Den Preis bewerten Insider als zu hoch.
Das Vierte dementiert auf Anfrage diese Informationen. Elena Fedorova, Geschäftsführerin Das Vierte GmbH, betont: „Diese Gerüchte entbehren jeder Grundlage. Wir haben im vergangenen Jahr hart gearbeitet, massiv Kosten gesenkt und Umstrukturierungen vorgenommen, um den Sender auf gesunde Beine zu stellen. 2009 war wirtschaftlich das bislang beste Jahr in der Historie des Senders.“ Sie fügt optimistisch hinzu: „Für 2010 streben wir nun an, mit dem Sender erstmals auch einen Gewinn zu erwirtschaften.“
Das Vierte ist zuletzt beim Umbau seines Programms glücklos geblieben. Nach der Übernahme des früheren NBC-Universal-Senders durch Lesniewski wurde Ende 2008 zunächst ein Neustart als Vollprogramm angekündigt. Davon blieb in der harten TV-Realität wenig übrig: Im September 2009 ging mit starker Verspätung ein minimalistischer Relaunch on Air. Mittlerweile sind die wenigen Eigenproduktionen verschoben oder durch Shoppingfenster ersetzt. Seit Jahresanfang vermarktet das DSF die Werbezeiten von Das Vierte. Zumindest die technische Reichweite stimmt: Das Vierte ist über Satellit und Kabel analog sowie digital zu empfangen und erreicht – Stand November – rund 90 Prozent der Haushalte.
ps/lip