
Wirbel um Fischer-Appelt-Vertrag mit HSV
Verein stoppt Zahlung: Der neue HSV-Vorstand weigert sich, die letzte noch ausstehende Rate aus dem Beratervertrag der Ex-Vereinsführung mit der Agentur FischerAppelt zu begleichen. Grund: Es sei nicht klar, welche Arbeiten die Agentur genau ausgeführt habe.
Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV weigert sich, die letzte noch ausstehende Rate aus einem Beratervertrag der Ex-Vereinsführung mit der Agentur FischerAppelt zu begleichen, da in den Augen des neuen Vorstands nicht klar ist, welche Arbeiten genau ausgeführt wurden. Das bestätigte Agenturchef Bernhard Fischer-Appelt auf Anfrage von W&V Online.
Der neue Vorstand, der von Carl-Edgar Jarchow angeführt wird, fordert jetzt Aufklärung durch die Agentur. Sie soll die erbrachten Leistungen genauer dokumentieren. "Wir werden die entsprechenden Auskünfte geben und gehen davon aus, dass dann auch die letzte noch ausstehende Rate bei uns eingehen wird", sagte Bernhard Fischer-Appelt gegenüber W&V Online. Insgesamt geht es in dem Vertrag um ein Honorarvolumen in Höhe von 89.500 Euro plus Mehrwertsteuer.
Laut Bernhard Fischer-Appelt lag die Aufgabe der Agentur in der Beratung des Vorstandes hinsichtlich der Kommunikation und des Vereinsprofils, insbesondere im Zusammenhang mit der damals anstehenden Top-Personalie eines neuen HSV-Sportchefs: Nachdem Top-Kandidat Matthias Sammer abgesagt hatte, wurde am Ende der Däne Frank Arnesen als künftiger Sportchef engagiert.
Laut Bild.de droht dem HSV im laufenden Etat ein Millionen-Loch. Nicht zuletzt deshalb dürfte der neue Vorstand nun viele Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Bild berichtet zudem auch von Gerüchten, wonach FischerAppelt in Internet-Foren Politik für den Ex-Vorstandschef Bernd Hoffmann gemacht habe. Diesen Vorwurf hält der Agenturchef für absurd: "Dieser Vorwurf ist gezielt lanciert worden und taucht im Vorfeld von Aufsichtsratsitzungen immer wieder auf. Offensichtlich, um Entscheidungen zu beeinflussen. Das ist absurd. Wir haben lediglich den Vorstand beraten."