
Bruzzler-Gate:
Wiesenhof: Werberat reagiert auf 1000 Beschwerden
So viele Beschwerden binnen so kurzer Zeit gab es noch nie beim Werberat: Das Selbstkontrollorgan der Branche sieht sich deshalb gezwungen, zu reagieren - obwohl die Werbung bereits zurückgezogen wurde.

Foto: Youtube-Screenshot
So viele Beschwerden binnen so kurzer Zeit gab es noch nie beim Werberat: Im Falle des unsäglichen Wiesenhof-Spots mit Atze Schröder waren es 1000 innerhalb von nur zwei Tagen. Das Selbstkontrollorgan der Branche sieht sich deshalb jetzt gezwungen, zu reagieren, obwohl die Werbung zwischenzeitlich bereits zurückgezogen wurde.
Der Deutsche Werberat hat den von der Bremer Agentur KD&P produzierten Spot nun formell beanstandet. Nach Artikel 8.2 der Verfahrensordnung darf er das selbst im Falle einer mittlerweile eingestellten Werbemaßnahme. Das kam bisher allerdings selten vor.
Nicht die anzüglichen Vergleiche und Kommentierungen von Comedian Atze Schröder zur beworbenen Grillwurst seien das Problem, sondern vielmehr "die Anspielungen auf das Model Gina-Lisa Lohfink, die sich derzeit vor Gericht gegen den Vorwurf wehrt, zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt zu haben." Dies sei entwürdigend und diskriminierend. Geschäftsführerin Julia Busse spricht vor diesem Hintergrund von einem "sehr deutlichen Fehlgriff".