
Pharma-Marketing:
Wie Viagra Connect die Liebe zurück in die Ehe bringt
Viaga-Werbung flatterten einem bislang vor allem als Spam-Mails ins Haus. Jetzt hat sich die Londoner Dependance von VMLY&R dem Thema erektile Dysfunktion auf seriösere Weise angenommen.

Foto: Viagra Connect
Über erektile Dysfunktion spricht niemand gern, nicht einmal die Werbemacher. Entsprechend wirkte Werbung für Viagra bislang entweder schlüpfrig, versucht witzig, metaphorisch oder klischeehaft. Das wollte die Londoner Agentur VMLY&R ändern - und hat für das Over-the-Counter-Medikament Viagra Connect unter dem Namen "Love Story" einen Zweiminüter kreiert, der das Thema sehr feinfühlig angeht.
In dem animierten Spot ist - untermalt von einer soften Neuinterpretation des Proclaimer-Songs "I'm gonna be (500 Miles)" - ein Paar im Ehebett zu sehen, das sich durch Stress, Arbeit, schlechtes Essen und andere Herausforderungen des Alltags immer mehr voneinander entfernt. Ein zaghafter Versuch der Wiederannäherung scheitert an einer erektilen Dysfunktion des Ehemanns. Schließlich ringt er sich dazu durch, Viagra Connect zu testen - und die Geschichte wendet sich zum Guten.
Der Spot passt in die zeitgenössische Entwicklung, in der immer offener über mentale und sexuelle Gesundheit oder Menstruation gesprochen wird. Das Thema Potenzschwäche war davon bislang aber noch immer ausgeklammert. Dabei zeigen Marktstudien von VMLY&R, dass ein Viertel der Menschen in Großbritannien nicht intim werden können, weil sie oder ihr Partner keine Erektion bekommen können. Doch nur die Hälfte aller betroffenen Männer haben darüber bislang mit ihrem Partner gesprochen.
In dem Spot gehe es nicht nur um eine kleine blaue Pille. Vielmehr sei es eine komplexe Botschaft über moderne Männlichkeit und Intimität in Beziehungen, zitiert Adweek, VMLY&R-Kreativchef Tamryn Kerr. Seine Hoffnung ist es, dass sich durch die Kampagne gesellschaftliche Normen zum Besseren verändern.