Social Media:
Wie Twitter dem TV hilft
Twitter ist für Sender und Formate eine Art groß angelegte, digitale Mundpropaganda. NBC und BBC gehen nun neue Wege.
Mag sein, dass Twitter in Augen der Mediaplaner eine schwer fassbare Größe bleibt. Aber für das Fernsehen wird der Kurznachrichtendienst immer wichtiger und sorgt bei immer mehr Formaten für eine Art groß angelegte, digitale Mundpropaganda. sueddeutsche.de hat gerade in einer Abhandlung über den veränderten TV-Konsum den Wert des Twitterns für manche Fernsehgenres skizziert – und eine Studie von Nielsen, wonach mehr Tweets mehr Live-Einschaltquoten erzeugen. So haben die Darsteller des ABC-Politthrillers "Scandal", der hierzulande gerade mäßig bei Super RTL angelaufen ist, durch Zwitschern parallel zur Ausstrahlung die Zahl der Zuschauer von durchschnittlich sieben Millionen auf 10,5 Millionen gesteigert – zwischen Staffel eins und den ersten Folgen der dritten Spielzeit.
US-Sender blenden schon seit Jahren bei Live-Shows Bänder mit Tweets ein, auch in Deutschland startet kaum mehr ein Format Twitter-frei. Die Protagonisten wie Joko und Klaas mischen eifrig mit. Stationen à la NBC gehen nun weiter und verbünden sich richtiggehend mit Twitter, schaffen neue Formate. In Europa tut dies die BBC: Der öffentlich-rechtliche britische Sender bindet Videos inklusive Werbeeinblendung in seine eigenen Tweets ein. Die kurzen Filmchen zu aktuellen Themen sollen unter dem Stichwort #BBCTrending dann via Twitter diskutiert werden.