Spenden-Kampagnen:
Wie Stars Ebola ins Rampenlicht bringen sollen
Zahlreiche internationale Stars und Prominente rufen zum Kampf gegen Ebola auf. Aber besonders gegen das Vergessen der Seuche. W&V Online stellt die Kampagnen vor.
5200 Menschen sind bisher laut WHO-Angaben weltweit an Ebola gestorben. Diese Zahl hat jedoch in westlichen Medien wenig Aufmerksamkeit erregt. Präsenter war das Thema noch, als die ersten Ebola-Kranken nach Europa kamen. Mittlerweile erhalten aber die Ukraine-Krise oder der Kampf gegen das IS-Kalifat wieder deutlich mehr Platz in den Nachrichten.
Um den Kampf gegen Ebola wieder mehr in den Fokus des Westens zu rücken, schalten sich nun verschiedene Prominente ein. In den Aktionen wird in erster Linie zum Spenden aufgerufen. Im Mittelpunkt steht aber die Bemühung, das Thema nicht wieder aus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu verdrängen.
Die Vorweihnachtszeit ist für solch ein Vorhaben natürlich wie geschaffen. Das hat auch der Sänger Bob Geldof erkannt: Er hat zum Revival seiner legendären "Band Aid"-Band gerufen. 1984 hatte das englisch/irische Bandprojekt zum ersten Mal den Song "Do they know it’s Christmas?" eingesungen. Das Ziel damals: Gelder für die Hungersnot in Äthiopien zu sammeln. In der aktuellen Neuadaption des Weihnachtsklassikers wirken wieder 30 irische und britische Gesangsgrößen mit. Zu hören sind unter anderem Stars wie Coldplay Frontman Chris Martin, Ellie Goulding, Ed Sheeran und Bono von U2.
Auch die Deutsch-Pop-Riege buhlt um die Spenden der deutschen Zuschauer für den Kampf gegen Ebola. Unter der Leitung der Toten Hosen wurde Bob Geldofs Projekt adaptiert. Im Projekt "Band Aid Charity" trällern nun auch Jan Delay, Clueso, Max Raabe, Andreas Bourani und 2raumwohnung den Geldof Song- in einer deutschen Neuvertextung natürlich. Warum Bob Geldof die Toten Hosen herumgekriegt hat, ausgerechnet das Kitschlied "Do they know it's Christmas" zu singen und wie die Band nach einem Weg sucht, über Ebola zu singen, ohne komplett idiotisch zu klingen, kann man sehr schön bei Spiegel Online und Zeit Online nachlesen. Am Freitag, 21. November, feiern der Song und das Video Deutschlandpremiere – vor der "Tagesschau". Reinhören in den Song kann man etwa auf der Seite von Radio Hamburg.
Einen ernsteren Ansatz wählt hingegen die Lobby- und Kampagnenorganisation One: "Wir können Krisen nicht einfach aussitzen" liest sich in dem Video, das international zum Spenden aufruft. Internationale und afrikanische Stars wie Ben Affleck, Vincent Kassel oder Judy Reyes starren schweigend in die Linse. Die gespannte Stille soll besondere Aufmerksamkeit erregen.
Die internationale Fußball-Elite geht hingegen in eine andere Richtung. Unter dem Titel "11 against Ebola" klären elf Fußballstars über das Ebola-Virus auf. Die 36 sekündigen Spots der Fifa gibt es mit Fußballern wie Boateng, Neymar, Guardiola oder Christiano Ronaldo. Auch der Kapitän des FC Bayern München, Philip Lahm, ist dabei: