Oliver führt dagegen eine lange Liste prominenter Politiker und Wirtschaftsorganisationen ins Feld, die sich für den Verbleib der Briten in der EU aussprechen, und sogar der österreichische Parlamentarier Eugen Freund wird mit seinem Anti-Brexit-Gedicht in Olivers Show zitiert. Von der Liste der Brexit-Anhänger nimmt sich Oliver einige vor, insbesondere der Partei Ukip, und entlarvt sie als dumme Rassisten. Und selbst die argumentieren falsch: Oliver stellt klar, dass sie auch beim Flüchtlingsproblem ohne die EU nicht besser fahren und nicht automatisch alle Ausländer loswerden.

Die EU mache es einem nicht leicht, sie zu lieben, resümiert John Oliver und belegt das mit einem bekloppten Video zur EU-Hymne "Freude schöner Götterfunken". Und doch: "Die EU ist eine komplizierte, bürokratische, ambitionierte, anmaßende, inspirierende und immerzu verwirrende Institution. Und Großbritannien wäre total verrückt, sie zu verlassen. Besonders weil es, wenn es bleibt, von allen Vorteilen profitieren und sich dabei trotzdem wie ein Arschloch aufführen dürfte. Und das ist die britische Art!" 

Anstelle des Austritts legt Oliver einen eigenen Song zur Hymne vor, der ein Arschritt für die EU sei und trotzdem ausdrücke, wie verloren Großbritannien ohne die EU wäre.

Das Video aus der Show hat, wie so viele John-Oliver-Clips, das Potenzial, im Web durch die Decke zu gehen. Vielleicht sammelt es dabei auch ein paar Klicks in Großbritannien.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.