"Menschen Leben Tanzen Welt":
Wie Jan Böhmermann seinen "Song" im Netz promotet
Jan Böhmermann war nicht beim Musikpreis Echo - dafür zieht er im Netz seine eigene Show ab. Auf allen Kanälen promotet er sein Lied "Menschen Leben Tanzen Welt".
Einer war beim Musikpreis Echo am Donnerstagabend nicht da - und doch omnipräsent als Gesprächsthema Nummer eins: Jan Böhmermann. Seit neustem beschreibt er sich auf seinem Twitterprofil als "Musician/Singer/Songwriter". Er war nicht da, weil das Multitalent beschäftigt war. Den anderen zu zeigen, wie man sich auch fernab der eigenen Fernsehsendung ständig im Gespräch halten kann.
In seiner ZDFneo-Show "Neo Magazin Royale" lästerte Böhmermann über den Branchenpreis und die "seelenlosen Kommerzkacke" ab. "Gefühle abklappern, Trost spenden, Tiefe vorgaukeln", so beschreibt er die deutsche Popmusik. Und genau deshalb präsentiert Böhmermann jetzt das Musikvideo "Menschen Leben Tanzen Welt". Den Song haben angeblich fünf Schimpansen aus dem Zoo in Gelsenkirchen aus Schnipseln deutscher Pop- und Werbetexte zusammengestellt. Das Youtube-Video zum Hit kommt am Freitag bereits auf über 400.000 Abrufe.
Der Künstler hat sich sogar via Facebook Live den Fragen der Fans gestellt.
Sein Kalkül, dass die Affen im kommenden Jahr für einen Echo nominiert werden, könnte aufgehen. Nach wenigen Stunden klettert der Böhmermann-Act in die Top 20 der iTunes-Charts, bei den Amazon-Downloads schafft er es an die Spitze.
Seinen Erfolg zelebriert Böhmermann auf Twitter.
Gleichzeitig flirtet er mit Radiosendern:
Er verscherzt es sich mit den Veganern:
Seine "Feinde" fertig er ebenso ab. Tote-Hosen-Sänger Campino hatte Böhmermann auf der Echo-Bühne als "cooles Arschloch" bezeichnet - unter Applaus der anwesenden Gäste.
Auf Facebook reagiert Böhmermann auf seine Weise. Mit einem Brief an seine "lieben Fans": "Leider musste ich in der Zeitung und im Internet lesen, dass es in der Musikbranche natürlich einige Hater und Neider gibt, die mit alternativer Singer/Songwriter-Musik noch immer nicht viel anfangen können und mich richtig scheiße finden. Gestern gab es wohl ein großes RECHTSROCKFESTIVAL in der alten Messehalle Berlin mit einigen NAZIBANDS und da hat auf der Bühne jemand aus der Punkszene (klar: wer sonst?) wohl gesagt, ich bin ein Arschloch und so weiter. An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit", so Böhmermann.