Mittelstand:
Wie Hut Breiter erfolgreich auf Amazon verkauft

Rückblickend betrachtet, war die Idee, die Hüte und Kappen aus dem elterlichen Betrieb auch auf dem Marktplatz von Amazon anzubieten, die beste, die der 33-jährige Alexander Breiter in seinem Berufsleben je hatte. Als der jüngste Spross des gleichnamigen Münchner Hutfachgeschäfts vor Jahren bei einem Elektronikunternehmen im östlichen Teil Bayerns beschäftigt war, langweilte er sich abends in der ländlichen Region. Zum Zeitvertreib fing er an, die Hüte, Mützen und Kappen aus dem Familienbetrieb in München auf der Plattform aus Seattle zu platzieren. Anfangs waren es nur fünf bis zehn Päckchen am Tag, schnell wurden daraus 30 bis 40 Onlinebestellungen. Zuletzt waren es täglich ein paar Hundert Pakete. Der einstige Zeitvertreib hat sich zum veritablen Umsatzbringer entwickelt. Und diese Investitionen in den E-Commerce kommen dem Hutfachgeschäft nun doppelt zugute. Denn als Alexander Breiter am 18. März seine Läden in München für einige Wochen schließen musste, waren der Amazon-Marktplatz und sein Onlinegeschäft die einzigen Einnahmequellen des Traditionsbetriebs. Der Verkauf auf Amazon half auch schon vor der Krise, das Unternehmen in Schwung zu halten. "Wir sind mit Amazon kontinuierlich gewachsen. Vom Umfang her war das so, als würden wir jährlich eine neue Filiale eröffnen", erklärt Alexander Breiter, der 2016 die Geschäftsführung übernommen hat und den Betrieb inzwischen zusammen mit seiner Schwester Angela führt. Das Unternehmen konnte sich durch den E-Commerce ein Polster aufbauen, das nun hilft, durch die Krise zu kommen. Auch wenn die Perspektive 2020 eine andere ist. Denn aktuell geht es nicht um Gewinn, sondern um Cashflow. "Da rettet uns Amazon gerade Umsatz", sagt Breiter.