ZDF/"Stern" :
Wie "Wetten, dass..?"-Mann Lanz mit dem Shitstorm umgeht
Markus Lanz geht so mit wüster Kritik an "Wetten, dass...?" aus dem Netz um: "Gedanklich einfach mal die Spülung drücken".
"Wetten, dass..?"-Moderator Markus Lanz hat von Beginn an mit Anfeindungen gerechnet. Der Augenblick, in dem er als Nachfolger von Thomas Gottschalk den Zuschlag für den Showklassiker im ZDF bekommen habe, sei "kein Tag der Freude" gewesen, sagt der 44-Jährige in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem "Stern". Lanz über seine Kritiker: "Ich wusste, dass ich auf eine Lichtung rausgehe, und die Typen sitzen schon da mit gespannter Flinte."Mit Blick auf das "Bashing" im Netz meint er: "Wenn der Shitstorm kommt, müssen Sie in der Lage sein, gedanklich einfach mal die Spülung zu drücken. Wenn Sie das nicht tun, gehen Sie kaputt."
Lanz, unter dem die Quote von "Wetten, dass..?" auf den Tiefstand von zuletzt 6,55 Millionen Zuschauern für die Novembersendung gesunken ist, sieht sich "nicht als Verlierer", räumt aber Fehler ein: Über die Szene mit Hollywood-Star Gerard Butler, der sich im Mallorca-Special Eiswürfel in den Schritt kippen musste, sagt Lanz heute: "Das hätten wir nicht machen sollen." Er will auf jeden Fall weitermachen. Spekulationen, "Wetten, dass..?" in Augsburg an diesem Samstag könnte seine letzte Ausgabe sein, hält er für "völligen Quatsch - Jetzt aufzuhören, wäre uncool. Schon um ein paar Leute aus der Meute zu ärgern, muss ich weitermachen. Das Wichtigste aber ist: Es gibt Millionen von Menschen, die diese Sendung lieben."
Leichter wird es nicht für den Entertainer, der mit klassischen Wett-Ideen wie Balancieren und Jonglieren Boden gutmachen will: An diesem Samstag prallen das RTL-Aushängeschild "Das Supertalent" mit seinem Finale und der ZDF-Showklassiker erneut aufeinander. Während Dieter Bohlen und seine Jury auf der einen Seite den Sieger der Herbststaffel küren wollen, will Lanz zeitgleich um 20.15 Uhr mit der siebten Ausgabe des Jahres den Publikumsschwund stoppen. Kaum mehr Freude werden Bohlen und Co haben: Sie kamen im zweiten Halbfinale am vergangenen Samstag trotz mäßiger Konkurrenz nicht über 3,96 Millionen Zuschauer hinaus. Besser absprechen wollen sich die Sender dennoch nicht, wie eine Anfrage von "dpa" ergibt. RTL argumentiert mit fixen Zeitplänen, das Zweite mit den Hallen-Kapazitäten an den Austragungsorten. Es wäre auch zu ungewöhnlich, würden die zwei harten Wettbewerber aufeinander Rücksicht nehmen ...
ps/dpa