
Wider Erwarten: Chatter geht auf 70 Cent
Reinhold G. Hubert hebt mit der aktuellen Ausgabe den Copypreis von Burdas neuem People-Blatt Chatter um 20 Cent an.
Burda hebt den Preis für Chatter ab sofort auf 70 Cent an. Das bestätigt der Verlag auf Anfrage. Nachdem das Blatt, das erstmals am 7. Juli an den Kiosk ging, noch weit von der garantierten Verkaufsauflage von 500.000 Stück entfernt ist, hat Verlagschef Reinhold G. Hubert "Plan B" aus der Schublade gezogen. Laut Hubert hätte sich gezeigt, dass der niedrige Preis von 50 Cent zwar ein Kaufargument sei, aber nicht das wichtigste. Das hat die Offenburger dazu veranlasst, den Preis um 20 Cent anzuheben, um das Projekt wirtschaftlicher zu machen. Aktuell verkauft der Newcomer aus Offenburg pro Woche rund 250.000 Stück, die Druckauflage wurde inzwischen deutlich reduziert. Zum Einstand druckte Burda noch 1,3 Millionen Stück.
Eines der Hauptprobleme: Den Anzeigenkunden wird nach wie vor eine verkaufte Auflage von 500.000 Stück garantiert. Auf der Seite Chatter-mediafacts.de steht auch deutlich: "You only pay what you get". Das heißt, die Anzeigenkunden zahlen tatsächlich nur die Hälfte. Die 50 Prozent Differenz hat der Verlag zu schultern.
Ob das Blatt nach dem Markttest in Serie geht, ist noch offen. Der Test wird noch einige Wochen laufen. Erst dann wird entschieden, ob der Wochentitel weiter erscheint. Verlagschef Hubert hat sich von dem Start offenbar mehr erwartet. Auf w&v-Anfrage sagte er beim Launch, der Copypreis von 50 Cent werde auch über die Testphase hinaus bestehen bleiben.
Die Chefredaktion von Chatter liegt bei Boris Hächler. Der Titel umfasst die Themenbereiche Stars, Mode und Beauty. Zielgruppe sind Frauen zwischen 20 und 50 Jahren. Parallel zum Start launchte der Verlag eine umfassende Werbekampagne mit TV-, Radiospots, Onlinemaßnahmen und Citylights. Das Volumen: rund 3,6 Millionen Euro brutto. (lip/lhe)