Künstliche Intelligenz:
Werden Roboter Kreative ersetzen?
Künstliche Intelligenzen können so ziemlich alles besser als der Mensch. Fast. Bei kreativem Arbeiten liegt die Sache anders, erklärt Accentures Chief Analytics Officer Narendra Mulani im Videointerview.
„Werden Roboter Kreative ersetzen? ”
Künstliche Intelligenzen (KI) arbeiten sich gerade in alle Lebensbereiche der Menschen vor. Sogar Maschinen, die sich ganz ohne menschliches Zutun weiterentwickeln, könnten bald unter uns "leben".
Dass KI auch kreative Arbeiten übernehmen werden, ist da fast logisch. Oder?
W&V hat darüber mit Narendra Mulani gesprochen. Er trägt bei Accenture den Beinamen "Head Geek": Als Chief Analytics Officer des Beratungsunternehmens beschäftigt er sich unter anderem mit der Frage, wie Unternehmen von neuen Technologien profitieren können. Seit kurzem kooperiert Accenture mit dem DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz). KI ist also genau Mulanis Thema.
KI ist nicht gleich Roboter
KI ist einer der Lieblingstrends der Branche. Neu ist das Thema nicht. Seit mehr als 60 Jahren beschäftigen sich Heerscharen von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen mit den Mensch-Maschinen. Heute wollen sie mithilfe von KI zum Beispiel diese Fragen beantworten: Wie können wir Wissen generieren, abrufen und daraus eigene Schlussfolgerungen ziehen? Wie können wir Wissen personalisiert ausspielen?
Es geht darum, Daten zu verstehen, sie zu veredeln und für disruptive Prozesse einzusetzen und sie somit zu Geld zu machen. Das Erkennen von Emotionen anhand von Mimik, Sprache und Gestik gilt als eines dieser Anwendungsszenarien.
Diese KI kann erkennen, was W&V-Redakteurin Gabriella Bassu aufs Tablet kritzelt: Ein Haus und eine Teetasse.
Roboter, die menschliches Verhalten an den Tag legen, spielen dabei eine eher kleine Rolle. Eine genaue Definition, was Künstliche Intelligenz ist - und was nicht, bringt W&V-Redakteur Ralph Pfister in Teil 1 der Kolumne "Ein Nerd, ein Wort".
Algorithmen werden Allgemeingut
Passend zum KI-Trend stand das Accenture-Innovationsforum dieses Jahres stand unter dem Motto "Artificial Intelligence, Robotics, Analytics. Wie sieht die Zukunft der Menschenaus?" Experten aus Forschung und Wissenschaft diskutierten Anwendungsszenarien für Künstliche Intelligenz und die damit verbundenen Geschäftsmodelle – vom autonomen Fahren über den Kundendienst bis hin zur industriellen Fertigung. KI basieren auf Daten und Algorithmen - heute noch beides Herrschaftswissen.
Laut Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture DACH, könnte sich das in Zukunft ändern: Algorithmen könnten sich zum Allgemeingut entwickeln, womöglich sogar als open Source bestehen. Die Daten hingegenen nicht. Somit würde der Zugriff zu qualifizierten Daten zum wichtigsten Differenzierungsmerkmal von Unternehmen werden.
Accenture und das DFKI kooperieren seit kurzem in Forschung und Entwicklung von KI-basierten Anwendungen, unter anderem im Bereich Smart Factory und Handel.